II.

Man sagt, und mit gutem Recht, daß alles Verständ­niß der größten Dinge da beginnt, wo man die scheinbar einfachsten Erscheinungen in ihre Elemente auflöst und da­durch in dem Alltäglichen dem näher tritt, was in ihm als ein ewig Neues lebendig ist. Seit die Naturwissenschaft sich der alten Elemente bemächtigt hat, sind sie verschwunden. Auch die Geschichtschreibung ist eine andere geworden. An die Stelle der ruhigen Traditionen der Geschichte tritt der Zweifel, an die Stelle des Behagens die Arbeit. Dem Kindes­alter des Wissens sind wir auf allen Punkten entwachsen, das Mannesalter beginnt. Das gibt uns den Reichthum der Gestaltungen an der Stelle der Lieblichkeit der Farben. Kann und darf sich das, was wir zu sagen haben, dem entziehen, was schon selbst ein Gesetz unseres Lebens ge­worden ist?

Die Härte aber, die diese Forderung mit sich bringt, hat ihren bestimmten Charakter. Ihr Wesen ist es, nirgends und unter keiner Bedingung ein unklares Bild, einen un- aufgelösten Gedanken, ein vieldeutiges Wort zu ertragen. In unserer Zeit geht aller Weg zum Ganzen durch das