Sr. Majestät genehmigten und von den hohen Behörden geschützten Institutes gelegen sein konnte, ungeachtet der Schadloshaltungs-Erklärung Gropellis, sich kaum zu vermeidenden Privilegiumsstreitigkeiten auszusetzen.

Am 13. November 1854 wurde endlich der definitive Abschluss mit N. Osio & Co. für die Concession zur Aufstellung von sechs Apparaten um den Betrag von 6000 Francs zu Stande gebracht und Herr F. Rogeat aufgefordert, dieselben nebst einem Vortrocknungs­apparate um den in seinem früher eingesandten Kostenüberschlage enthaltenen Betrag anfei tigen und mit thunlichster Beschleunigung aufstellen zu wollen, welch letzterer Abschluss um so leichter zu bewerkstelligen und für uns um so vortheilhafter war, als Herr Rogeat zur Besichtigung und Adaptirung unserer Localitäten eigens nach Wien gekommen und sein Ueberschlag bedeutend niederer war, als der Preis von N. Osio & Co. für Maschinen, die überdies in Benützung gestanden hatten.

Der Verwaltungsrath hatte bereits im Februar 1854 die im Bürgerspital-Zinshause) ebenerdig gelegenen, lichten, geräumigen, allen Anforderungen entsprechenden und bezüglich der Lage inmitten der Stadt besonders günstigen Localitäten für die Anstalt in der Erwartung gemiethet, dieselben früher, als es die mit N. Osio & Co. so lange Zeit geführten Verhandlungen ermöglichten, für den Betrieb benützen zu können.

Die Räume wurden nunmehr, und zwar grösstentheils nach Angabe Rogeats, in einer dem Zwecke und der Ausdehnung des Betriebes entsprechenden und anständigen Weise eingerichtet.

Gleichfalls hatte der Verwaltungsrath von dem ihm laut § 29 der Statuten eingeräumten Rechte der Bestimmung über die Anzahl der Beamten und Arbeiter nebst deren Gehalte Gebrauch gemacht. Gestützt auf die in anderen Anstalten gemachten Erfahrungen

9 GemeinhinBürgerspital genannt, war aber nie ein Spital, sondern nur das Zinserträgniss dieses weitläufigen Gebäudes wurde für das wirkliche Bürger­spital verwendet. Nach einigen Jahren wurde es verkauft, demolirt und neue Gassen (Tegetthoff-, Mayseder-und Führichgasse) mit prächtigen Häusern geschaffen. DasBürgerspital grenzte an den Lobkowitzplatz, die Klostergasse, Kärntnerstrasse und schloss mit der Fronte längs des Albertplatzes und dem Palais des Erz­herzogs Albrecht. Das Local der Stagionatur befand sich im Hofe, nahe dem Thore, durch welches man nach dem Neuen Markte gelangte, und war daselbst immer eine sehr lebhafte Passage von Menschen.