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Legalitäten rechtzeitig zu sichern, wodurch ein Vierteljahrszins ver­loren ging.

Wenn wir die soeben geschilderten finanziellen Drangsale näher in Betracht ziehen, können wir nicht umhin, das Bedauern aus­zusprechen, dass früher stalt bescheidener, etwa 5%, Zinsen mit der Auszahlung von Dividenden geradezu verschwenderisch umgegangen wurde. So z. B. sind

pro Geschäftsjahr 18G9 8% = fl. 2400

1870 12% = 3600

1871 16% = 4800

, 1872 10% = 3000

im Mittel llbV/o

im Ganzen fl. 13.800 ausbezahlt worden. Wären in dieser vierjährigen Epoche nur 5%, also nur fl. 6000, zur Vertheilung gelangt, so würde dadurch allein schon eine Reserve von fl. 7800 geschaffen w r orden sein.

Zwar ist bei der ausserordentlichen Generalversammlung (15. April 1872), als es sich um die Capitalsrückzahlung per fl. 12.000 handelte, gesagt worden,dass der Reingewinn der Anstalt bisher eine stetige Steigerung erfahren hat, was allerdings der Wahrheit entsprochen; doch liess sich nicht mit Sicherheit annehmen, dass dies noch längere Zeit der Fall sein werde, und in der That kam es schlimmer.

Die Actionäre würden bei kleineren Dividenden in oben erwähnter Epoche nichts verloren, ja sogar gewonnen haben, da das zurück­gelassene Geld, auch Zinsen tragend, den Reservefond verstärkt hätte.

An dem Geschehenen ist nun nichts mehr zu ändern; es lag eben in der Strömung der Zeit, dass die Actionäre, unbekümmert um die Zukunft, gerne hohe Dividenden bezogen. Doch soll, ohne irgend Jemanden nahetreten zu wollen, daraus mindestens die Lehre für die Zukunft hervorgehen, bei fetten Jahren auch der mageren, die sich ja einstellen können, zu gedenken und den Reservefond nie für zu hoch zu erachten.

20. Geschäftsjahr 1874.

VI. ordentliche Generalversammlung, abgehalten im Locale der Actiengesellschaft (Haarhof Nr. 4) am 15. Februar 1875, Abends 6 Uhr, unter dem Vorsitze des Präsidenten Herrn Rudolf Siess.

Gegenwärtig 5 Actionäre, welche 107 Actien mit 18 Stimmen vertreten.