in Budapest, IV., Alte Postgasse io und 1882 eine Niederlage in Prag, Havliöekplatz 27 errichtet. Eine bedeutende Förderung des commerziellen Betriebes schufen die Inhaber durch die Errichtung eines Central-Lagerhauses in Luschitz (1894). Dasselbe liegt unmittelbar am Schienenstrange der Nordbahn und dient als Sammelpunkt für die Erzeugnisse ihrer sämmtlichen Fabriken, sowie als Effectuirungs- und Versandtstelle aller Ordres, soweit solche nicht direct von den Fabriken an die Besteller expedirt werden können. Im Jahre 1898 errichtete die Firma eine Niederlassung in Berlin, hauptsächlich für die Erzeugnisse ihrer beiden Fabriken in Deutschland. Ständig ver­treten ist die Firma überdies in Hamburg-, Paris, London, Bukarest, Constantinopel, Madrid, Alexandrien, Treviso, Tiflis, Sofia, Athen, Malta, Patras, Beyrut, Smyrna, Vola und New-York.

Im Jahre 1867 exponirte die Firma ihre Erzeugnisse auf der Weltausstellung in Paris und wurde mit der grossen silbernen Medaille, 1872 in Moskau mit der grossen goldenen Medaille ausgezeichnet. Im Jahre 1873, 15 Jahre nach der Gründung ihrer ersten Fabrik, erhielt die Firma auf der Wiener Weltausstellung die höchste und nur einzig zu vergebende Auszeichnung, das «Ehrendiplom». Damit trat dieselbe gewissermaassen officiell in die vorderste Linie des Wettbewerbes mit den ältesten und renommirtesten Firmen der Branche am Continent.

Es folgte die Betheiligung an den Ausstellungen in Szegedin und Philadelphia 1876, Sidney 1880, Melbourne 1881, Triest 1882, Budapest 1885, an der ersten und zweiten Kochkunstausstellung in Wien 1884 und 1898, Jubiläums-Gewerbeausstellung Wien 1888, Elektricitätsausstellung, land- und forstwirth- schaftlichen Ausstellung ebendaselbst, dann auf der Millenniumsausstellung in Budapest 1896, wo das Haus überall mit den höchsten Auszeichnungen geehrt wurde.

Bei der Gewerbeausstellung in Wien 1880 und bei der Industrie- und landwirthschaftlichen Ausstellung in Triest 1882 fungirten Mitglieder der Firma als Juroren, und dieselbe war daher hors concours. Auch die An­erkennung durch unseren Monarchen, den erhabenen Förderer und Belohner ehrlicher Bestrebungen, blieb nicht aus; der Gründer der Firma, Josef Schreiber sen. (gestorben am 19. August 1879), hatte das goldene Verdienstkreuz mit der Krone und das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens erhalten. Die gleichen Auszeichnungen wurden dem leider zu früh verblichenen Eduard Göpfert (gestorben am n. Februar 1891) zu Theil, welchem überdies der kaiserlich russische Annen-Orden verliehen wurde.

Das Unternehmen beschäftigt gegenwärtig 160 Beamte und ca. 3ooo Arbeiter, darunter viele, deren Väter und Grossväter schon in den Werken in Arbeit standen, und die sich längst daselbst ihr eigenes Heim gegrün­det haben.

Die immer grössere Ausdehnung des industriellen und commerziellen Betriebes führte die Theilhaber der Firma dazu, die offene Handelsgesellschaft in eine Actiengesellschaft als Familien-Gründung zu verwandeln. Dies geschah auf Grund der Genehmigung des k. k. Ministeriums des Innern vom 16. November 1897, Z. 35002, und führt die neue Gesellschaft die Firma: Actiengesellschaft Glashüttenwerke vorm. J. Schreiber & Neffen. Dieselbe hat sämmtliche Betriebe, sowie alle Vorräthe, Inventarien u. s. w. von der Firma J. Schreiber & Neffen übernommen und führt deren Fabriken und Geschäfte im selben Maasse und in demselben Geiste strengster Solidität weiter. Als Verwaltungsräthe fungiren Josef Schreiber (Präsident), Max Göpfert (Vicepräsident) und Wilhelm Göpfert, der älteste Sohn des verstorbenen Eduard Göpfert; als Directoren sind die langjährigen Mitarbeiter und Gesellschafter der Firma Friedrich Schüller und Carl Ostermayer bestellt.

Die Glasfabrik «Briesen i. d. Mark» ist bereits eine Schöpfung der Actiengesellschaft, hervorgerufen durch den bedeutenden Anklang und Absatz, welchen die Erzeugnisse der Firma in Deutschland gemessen.

Dieselbe kann wohl ohne Ueberhebung sagen, dass sie eine der grösseren Industriefirmen Oesterreichs und eine der bedeutendsten in der Glasbranche ist, und dass sie den Jahrhunderte alten Ruf der österreichischen Glas­erzeugung immerdar hochgehalten und kräftigst gefördert hat.

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