ein Eckmannscher Gasofen aufgestellt und endlich in Büchsengut eine neue Drahtfabrik sammt Glüherei erbaut, welche auf das schon früher bestandene Privilegium basirt wurde.

In diesen Zeitraum fällt auch der Ankauf des sogenannten Schlosshammers in Thörl und die Erwerbung eines grossen Grund- und hauptsächlich Waldbesitzes, welcher zur Sicherung des auf die Verwendung der Holz­kohle als Brennstoff gegründeten Werkbetriebes dringend geboten erschien; dieser Grundbesitz erstreckt sich bis an die Spitze des Hochschwab.

Im Jahre 1861 war die Umgestaltung der Werke für den Grossbetrieb im Ganzen beendet, und von diesem Jahre an datirt der Umschwung und das Gedeihen der Gewerkschaft. Es wurde aber auch später die Verbesse­rung des Betriebes im Auge behalten, und den Anforderungen der Zeit und den Verhältnissen entsprechend wurden Reconstructionen in der Thörler Hütte und bei den Drahtzügen bis in die neueste Zeit vorgenommen und nebstbei auch eine Drahtstiftenfabrik errichtet. Auf diese Weise gelang es den althergebrachten guten Ruf der Firma in Bezug auf Qualität beständig aufrecht zu erhalten. Die Erzeugung des Eisens und des Drahtes beruht nämlich nur auf Holz- kohlen-Feuerung bei Verwendung des besten Vordernberger Roheisens, und wird dadurch jene weiche und geschmei­dige Qualität des Eisens erzielt, welche allein im Stande ist, einen langadrigen zähen Draht und ein tadelloses, biegsames Bandeisen zu liefern.

Die Erzeugnisse, welche in der Hauptmenge aus Draht, dann Walzeisen und Stiften bestehen, finden ihren Markt hauptsächlich in Wien und in Ungarn, in welchem Lande namentlich die Drahtstiften sich lebhaften Absatzes erfreuen.

In der auf vorstehendem Bilde ersichtlich gemachten Eisenhütte in Thörl befinden sich folgende Betriebs­objecte: 8 Frischfeuer mit Gebläse, i Luppenwalzwerk, 2 Walzenstrassen für Walzendraht und Stabeisen, 2 Siemens- Gasöfen mit Generatoren und 1 Glüherei. Als Reserve für wasserarme Zeiten dient eine Dampfmaschine.

Von den Drahtzügen befindet sich der Grobzug ebenfalls in Thörl, während die Mittel- und Feinzüge sowie die Stiftenfabrik in einiger Entfernung vom Orte gelegen sind.

Bei der Londoner Weltausstellung im Jahre 1862 und bei jener in Paris im Jahre 1867 wurden die Erzeug­nisse der k. k. priv. Drahtfabrik durch Anerkennung, ferner bei der Grazer Ausstellung im Jahre 1870 durch die silberne Medaille und bei der Wiener Ausstellung im Jahre 1873 durch die Verdienstmedaille ausgezeichnet.

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