CARL NIERHAUS

HAMMERWERKE

MÜRZZUSCHLAG.

ie Gründung des Etablissements fällt auf den i. April 1876, an welchem Tage der jetzige Firma­träger Carl Nierhaus in Mürzzuschlag von M. Paul Aigner daselbst den Steinbachhammer kaufte. Zwei Jahre später wurde noch das Spitaler Hammerwerk, im Jahre 1880 jenes in Steinhaus bei Spital am Semmering, im Jahre i883 das Zeughammerwerk in Laming bei Bruck a. d. Mur, 1886 der Edlachhammer nächst Mürzzuschlag und endlich im Jahre 1891 das Hammerwerk Grautschenhof bei Spital am Semmering erworben.

Im Jahre 1876 mit einer täglichen Erzeugung von etwa 100 Hauen und Schaufeln beginnend, nahm das Unternehmen von Jahr zu Jahr an Umfang zu; die Artikel, speciell die Hauen, welche später nach einem neuen Verfahren erzeugt wurden, fanden infolge ihrer Güte und soliden Ausführung reichlichen Absatz, so dass jetzt die tägliche Fabricationsmenge ungefähr 2000 Hauen, Schaufeln und Hacken beträgt, ausserdem noch Ackerbau­werkzeuge, Werkzeuge für den Eisenbahn- und Strassenbau, für Schmiede und Schlosser, als Schlägel, Hämmer, Krampen, Ambosse etc.

Im Ganzen sind etwa 120 Arbeiter, Schmiede und Schleifer beschäftigt; sämmtliche AVerke werden mit Wasserkraft betrieben, und neuerer Zeit wurde im Werk Grautschenhof zur Verstärkung derselben ein Locomobile aufgestellt. Der Umsatz beläuft sich auf etwa I / 4 Million Gulden jährlich; die Firma steht mit sämmtlichen grösseren Eisenhändlern und Bauunternehmungen Oesterreich-Ungarns in Verbindung und arbeitet ferner nach Serbien, Bulgarien und Rumänien, in jüngster Zeit auch nach Russland.

Die Hammerwerke liegen nächst Mürzzuschlag, Spital am Semmering und Laming bei Bruck a. d. Mur, in der Nähe der Bahnhöfe von Mürzzuschlag, Spital am Semmering und Bruck a. d. Mur, inmitten der grossen Eisenwerke Obersteiermarks. Als im Jahre 1876 die Fabrication dieser Artikel begann, waren dieselben förmlich in Verruf, man wollte von steirischen Hauen nichts wissen; heute ist es anders, und es gereicht der Firma zur besonderen Ehre, dass sie einen guten Theil daran hat, diesen Artikel als steirisches Fabrikat wieder zu An­erkennung gebracht zu haben.

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