«Diesem Werke wurde wegen der namhaften Ausdehnung seines Betriebes, wegen Verwendung grosser Capitalien, wegen Einführung neuer Betriebsmethoden, besonders jener mit heissem Winde, der französischen und deutschen geschlossenen Frischfeuer und wegen der dort zuerst vorgenommenen Anwendung roher Steinkohlen nebst Holz­kohle beim Hochofenbetriebe die goldene Medaille verliehen». Auch in späterer Zeit wurden die Erzeugnisse der Friedländer Eisenwerke auf Ausstellungen prämiirt, und zwar: 1876 landwirthschaftliche Gewerbeausstellung in Mistek: Ehrendiplom und die goldene Vereinsmedaille des Paskauer landwirthschaftlichen Vereines; 1880 Kaiser Jubiläumsausstellung in Brünn: silberne- Staatsmedaille; 1887 technische Ausstellung in Prag, arrangirt von dem Ingenieur- und Architektenverein des Königreiches Böhmen: Bronzemedaille der Stadt Prag; 1894 Landwirthschafts- und Gewerbe-Ausstellung in Mistek: Erster Preis, Ehrendiplom.

An Wohlfahrtseinrichtungen für die Arbeiter besitzt das Eisenwerk seit dem Jahre 1828 eine Bruderlade, für die in Gemässheit des Gesetzes vom 17. September 1892 ein neues Statut aufgestellt wurde, und durch welche hilfsbedürftigen Mitgliedern und deren hinterbliebenen Angehörigen nach Maassgabe der Bestimmungen des Statuts Krankenunterstützungen und Begräbnisgelder, sowie Provisionen an Invalide, beziehungsweise Witwen und Waisen gewährt werden.

Der Vermögensstand dieser Bruderlade betrug mit Schluss des Jahres 1897 fl. 309.009'35.

Die am Ende des Jahres 1897 bestehenden Betriebseinrichtungen der Friedländer Hüttenwerke umfassen: 3 Platzköhlereien (Friedland, Ostrawitz und Czeladna) sammt zugehörigen Flösseinrichtungen, 1 Hochofen in Fried­land im Betriebe, 1 Hochofen in Czeladna ausser Betrieb, 2 Giessereien (Friedland, Czeladna) mit 3 Cupolöfen und 2 Metallschmelzöfen, 3 Luppenfeuer mit 2 Schlagwerken ausser Betrieb, 10 Frischfeuer mit 10 Schlagwerken, 4 Streck­feuer mit 3 Schlagwerken, 1 Appretur- und Modellirwerkstätte, 1 Gusswaarenschleiferei, 1 Galvanisir- und Bronzir- werkstätte, 1 Walzwerk mit 1 Regenerativ-Gasschweissofen (System Siemens), 3 Stürz- und 2 Blechglühöfen, 1 Dampf­hammer, 1 Material- und 1 Blechstrecke mit 4 Walzengerüsten, 1 Verzinkerei mit 3 Zinkkesseln, 1 Klempnerei in Verbindung mit einer Werkstätte zur Erzeugung von Dacheindeckungsmateriale aus verzinktem Eisenblech.

Genannte Werkseinrichtungen werden durch Wasser in einer Gesammtleistung von 440 HP betrieben und sind für den in den Sommer- und Wintermonaten häufig auftretenden Wassermangel Reservedampfmaschinen mit 290 HP vorhanden.

Die Zahl der bei dem gesammten Hüttenbetriebe im Jahre 1897 beschäftigten Arbeiter bezifferte sich auf 740 Mann.

Die summarische Production des Jahres 1897 belief sich auf 48.809 q.

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