nommen. Im gleichen Jahre, 1896, wurde in Moskau eine Niederlage errichtet und die Fabrication von Tafel- geräthen in eigener Werkstätte aufgenommen. Dieser Betrieb, der mit einer galvanischen Versilberung verbun­den ist, beschäftigt derzeit 85 Arbeiter.

Schliesslich wurde im Jahre 1897 die Erzeugung von Bestecken, die bisher in den verschiedenen Fabriks­gebäuden vertheilt war, in einem Neubau concentrirt, der allen Anforderungen der Praxis, Bequemlichkeit und Hygiene entspricht und eine Erzeugung von täglich 2500 Dutzend Löffelwaaren ermöglicht.

Das sind in Kürze die bemerkenswerthesten Momente der Geschichte Berndorfs, und es erübrigt noch, den gegenwärtigen Stand des Unternehmens mit einigen Strichen zu zeichnen.

Gegenwärtiger Stand der Erzeugung.

Entsprechend der Massenerzeugung und der Mannigfaltigkeit der Fabrikate ist der Betrieb des Werkes heute eingerichtet und der Vorgang bei der Production folgender:

Die Rohmetalle wandern vom Metall- und Legirungsmagazine in die mit einer Generatorenanlage ver­sehene Metallgiesserei. Als Annex zu der Metallgiesserei bestehen Krätzstampfe, Krätzwäsche und Krätzauf- bereitungsanlage, um aus den Metallrückständen in den Schmelztiegeln, aus den Schlacken etc. verwendbares Metall wieder zu gewinnen.

Im Blechwalzwerk und Drahtzug wird das geschmolzene Metall in den verschiedenen Neusilber-, Messing- und Tombacklegirungen auf Bleche und Drähte verarbeitet, und im Zusammenhänge mit diesen Werkstätten stehen die Glüherei mit Gasgeneratoren, Gasregenerator-Glühöfen, die Beizerei, sowie die Blechscheuer- und die Blechpolirmaschinen.

Die Erzeugung der Besteckwaare umfasst ausser der Giesserei für Zinnstahl-Löffelwaare in der Haupt­sache das Walzwerk für Alpacca- und Pakfong-Besteckwaare, die Heftpresserei und Messerwaarenfabrication. Damit in Verbindung stehen Graveurateliers zur Herstellung der Stahlstanzen; ferner Werkstätten für die Fagon- feilerei und Schleiferei, sowie die galvanische Versilberung mit den Polir- und Montirungssälen.

Der Hohlwaarenfabrication wieder dienen die Ateliers für Stanzengraveure, die Metalldruckerei und Presserei, die Formerei und Giesserei für Fajonguss, die Gürtlerei und Spänglerei, an welche sich die Ateliers der Ciseleure, Graveure und Guillocheure anschliessen.

Justir- und Münzplättchenwerkstätte, sowie Patronenhülsenfabrik mit Schiesstätte bilden zwei weitere Betriebe in Berndorf, zu denen noch das Walzwerk in Traisen und die Erzgiesserei in Wien hinzutreten.

Der Grossbetrieb macht gewisse Hilfsbetriebe nothwendig, als da sind: eine Gasanstalt, eine elektrische Centralanlage, ein chemisches Laboratorium, eine Eisendreherei und Maschinen-Reparaturwerkstätte, Tischlerei und Zimmerwerkstätte, Cartonnagefabrik und zahlreiche Nebenräumlichkeiten für die Verpackung und Lagerung der Waaren.

Um durch einige Ziffern ein ungefähres Bild von der Grösse des Betriebes zu zeichnen, sei angeführt, dass Berndorf jährlich verbraucht:

An Rohmaterial (Kupfer, Nickel, Zink).rund 3oo Waggons

» Brennstoffen, und zwar Steinkohle. » 1100 »

Braunkohle. » 650 »

Coaks. » 150 »

zusammen 2200 Waggons

Die mechanische Kraft liefern in Berndorf und Traisen:

3 Wasserräder j 2 Dampfhämmer mit 20 t Fallgewicht,

2 Turbinen und j 4 Elektromotoren für galvanische Versilberung,

8 Dampfmaschinen mit zusammen 1760 HP. } 9 Dynamomaschinen für elektrische Beleuchtung und

x Gasanstalt für 1500 Flammen vervollständigen die Ausrüstung.

Die Zahl der beschäftigten Arbeiter beträgt gegenwärtig über 3ooo, und zwar:

1703 männliche, i ausserdem 59 kaufmännische und

1174 weibliche, j 46 technische Beamte,

126 jugendliche, j wozu noch 70 kaufmännische Angestellte

in den zwölf Niederlagen in Wien und anderen Städten Europas hinzukommen.

Den Betrieb leitet der Chef und ein Directorium von fünf Mitgliedern.

Für die Beamten und Arbeiterschaft besitzt die Fabrik 114 Wohnhäuser mit zusammen 527 Wohnungen.

Der Verdienst des Arbeiters, der sich selbstverständlich nach Geschicklichkeit und Fleiss abstuft, be­trägt wöchentlich für den

männlichen Arbeiter . weiblichen »

Lehrling »

372

83o fl.

5 9 » 46 »