Schliesslich muss noch die Fachliteratur auf dem Gebiete der Photographie erwähnt werden. Das erste deutsche Lehrbuch der Photographie wurde von Anton Martin in Wien (1846), das erste in deutscher Sprache erscheinende photographische Journal wurde vom Maler und Photographen Horn, in Prag (1854) herausgegeben, und das erste systematische »Jahrbuch über die Fortschritte der Photographie«, welches überhaupt erschien, wurde vom Bibliotheksbeamten des Wiener Polytechnicum Kreutzer in Wien (1855—1857) herausgegeben, welcher 1860 auch die »Zeitschrift für Photographie und Stereoskopie« gründete. Die »Photographische Correspondenz« (gegründet 1864, redigirt und herausgegeben von dem damaligen Atelierbesitzer, späteren Director der k. k. Bergwerksproducten-Verschleissdirection, Regierungsrath L. Schrank, seit 1871 von Prof. Hornig, seit 1885 wieder von Schrank) als officielles Organ der Wiener Photographischen Gesellschaft zählt zu den vortrefflichsten Fachorganen. Als dann in der Folge die fachmännische Forschung ihre Stütze an der betreffenden Lehrkanzel an der k. k. technischen Hochschule, der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, der Hof- und Staatsdruckerei, dem Militär-geographischen Institute, den hervorragenden Privat-Etablissements und eifrigen Amateuren fand, hatte auch die Fachliteratur durch österreichische Autoren einen enormen Aufschwung zu verzeichnen. Wir wollen von einer Aufzählung der der jüngsten Zeit angehörigen und in weiten Kreisen bekannten fachwissenschaftlichen Werke und periodisch erscheinenden [Publicationen, welche österreichische Fachleute als Autoren haben, absehen; es wird wohl allgemein anerkannt, dass diese Werke hervorragende Leistungen der Weltliteratur sind und Oesterreich auf diesem Gebiete einen ehrenvollen Antheil an dem Gesammtfortschritte zu verzeichnen hat.
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