Georg Fritz giengen aus dieser Anstalt meisterhafte Leistungen hervor. Ein Mitarbeiter Director Auer’s, der Maler August Hartinger, ward 1851 der Inhaber eines selbstständigen Lithographiebetriebes. Der Maler und Lithograph Reiffenstein erwarb 1855 die schon öfters erwähnte Rauh’sche Druckerei und führte sie mit Rösch als Compagnon bis 1871 unter der Firma Reiffenstein & Rösch weiter. Nach verschiedenen Firmenänderungen gieng der Betrieb 1890 an Jos. Plberle & Co. über. Aus der Wirksamkeit dieses Hauses seien die von demselben 1864—1868 unter Mitwirkung Carl von Gissendorf’s durchgeführten Versuche auf dem Gebiete der directen Photolithographie festgehalten. 1857 begannen Ludwig Carl Zamarski und Carl Dittmarsch gemeinsam ihre lithographische Thätigkeit im Verein mit dem oben genannten August Hartinger. Dieser Betrieb kam später (1882) an die Buch- und Kunstdruckerei Steyrermühl, welcher seit 1858 kaiserlicher Rath Albert Pietz vorsteht.
Mehrere Vertreter der lithographischen Kunst stellte die Familie Würbel, s.o Franz Würbel und dessen Söhne Hugo W r ürbel, Th. Franz Würbel jun. und Julius W T ürbel. Von diesen führte Hugo Würbel die Stein- und Metallätzerei in das Kunst- und Baugewerbe ein. Die Firma Friedrich Kaiser wurde 1855 errichtet; heute sind die Söhne des Gründers Rudolf und Adolf Kaiser die Inhaber des Geschäftes. Häufler, Schmutterer & Co. betreiben seit 1872 ihr Geschäft, welches aus einem 1860 von Häufler begründeten Betriebe hervorgegangen ist. Die Firma hat sich in mercantilen Drucksorten und Placaten specialisirt und führt darin einen erfolgreichen Concurrenz-Kampf mit dem Ausland.
Ed. Hölzel, seit 1844 Buchhändler in Olmtitz, errichtete 1861 in Wien eine Filiale, aus welchem
Anlass er die von Carl Horegschy gegründete lithographische Anstalt ankaufte; daraus entwickelte sich
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ein angesehenes Etablissement, welches heute einen ausgedehnten Verlag kartographischer und für den Schulgebrauch bestimmter Bildwerke (Oelfarbendruck) umfasst. Die Firma Guberner & Hierhammer wurde im Jahre 1864 gegründet. Hierhammer trat 1895 aus der Firma und übernahm die von Christ. Höller 1868 gegründete Druckerei. Im Jahre 1865 richtete Friedrich Paterno zur Herstellung seiner grossartigen Verlagswerke ein eigenes lithographisches Atelier mit einer Steindruckerei ein, welche jedoch 1881 wieder aufgelöst wurde.
Johannes Haupt kam 1857 von Lemercier in Paris nach Wien, woselbst er bis zum Jahre 1865 bei Reiffenstein & Rösch im Kreide- und Kunstdruck thätig war. Nach einem fünfjährigen Aufenthalte in Kiew in Russland nach Wflen zurückgekehrt, war Haupt beiläufig ein Jahr lang bei Hölzel als Werkführer in Stellung, um sich im Jahre 1871 selbstständig zu machen. Später associirte sich Haupt mit Samuel Czeiger (Firma: Haupt & Czeiger), bis letzterer für sich eine eigene Anstalt begründete. Die lithographische Drucktechnik, sowie der Kunstdruck verdankt Haupt viele Förderung und Ausbildung; so führte er als erster im Jahre 1872 den Oelfarbendruck auf der Schnellpresse aus, er machte auch die Technik des Wischens und Tuschens für den Farbendruck in Wien populär und war, wie schon oben besprochen, für die Vervollkommnung des Farbendruckes thätig. Die Czeiger’sche Anstalt cultivirt den Oelfarben- und Aquarelldruck noch gegenwärtig mit schönstem Erfolge und hat in der letztgenannten Technik bedeutende Verlagswerke für eigene und fremde Rechnung ausgeführt; sie gehört zu den wenigen Wiener Anstalten, welche einen namhaften überseeischen Export unterhalten.
Der Firma Jos. Eberle & Co., 1873 in kleinem Maasstabe gegründet, gelang es nach kurzer Zeit sich als Musikalien-Stich- und Druckinstitut eine ansehnliche Bedeutung zu verschaffen, welche sich noch steigerte, als Eberle das nach ihm benannte Eberle’sche Brenn-Aetzverfahren in die Praxis einführte. Auch der Spielkarten-Reproductionsdruck wurde durch Eberle gefördert. Die Firma Jos. Eberle & Co. gieng Ende 1894, wie früher schon erwähnt, in den Besitz der Ersten Wiener Zeitungs-Gesellschaft über. Jos. Eberle gründete 1898 eine neue Anstalt, an welcher hauptsächlich der Musiknotendruck gepflegt wird. Im Jahre 1873 gründete Conrad Grefe ein Atelier; derselbe hat an der Einführung des Zinkflachdruckes hervorragend mitgewirkt. Von den jüngeren Firmen seien noch genannt R. Spies & Co. (seit 1875); G. Freytag & Berndt (1877), kartographische Verlagsanstalt und Landkartenerzeugung (haben sich durch die Hickmann’schen statistisch-graphischen Publicationen im In- und Auslande ein sehr vor- theilhaftes Renommee errungen); Carl Loos (1878), vorwiegend technische und kartographische Arbeiten liefernd, und J. W. Kessler (1879); dieser ist zugleich Vorstand des Fachschul-Ausschusses der Gremial- Lehrlingsfachschule seit deren Gründung (1897) und hat sich um die Errichtung und Ausstattung derselben vielfach verdient gemacht. Die beiden Firmen Emil M. Engel (1879) und M. Engel & Söhne (1884) leisten Hervorragendes auf dem Gebiete der Mercantil-Lithographie.
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