und anvertrauten Gelder (Einlagen) belaufen sich daher auf circa fl. 45,000.000, welche als Betriebsfond der Bank anzusehen sind.

Die Thätigkeit der Zivnostenskä banka erstreckt sich auf alle laufenden Bankgeschäfte, unter welchen die weitverzweigten und alle gangbaren Formen umfassenden Creditgeschäfte den ersten Platz einnehmen. So hat die Bank für das Jahr 1898 einen Gesammt-Wechselescompt von mehr als fl. 81,000.000 aufzuweisen.

Die Bank betreibt ein schwunghaftes Zuckercommissionsgeschäft und besorgt gegenwärtig den commissions­weisen Zuckerverkauf für fünfzehn Rohzuckerfabriken und vier Raffinerien in Böhmen, Mähren, Schlesien und Galizien.

In Aussig hat die Bank vor zwei Jahren ein Kohlen-Engrosgeschäft errichtet, welches sich in hervorragen­der Weise auch am Export böhmischer Braunkohle nach Deutschland betheiligt.

Die Zivnostenskä banka wendet seit ihrem Bestände auch dem industriellen Aufschwünge in Böhmen be­sondere Aufmerksamkeit zu und hat sich in dieser Beziehung durch mehrere Neugründungen hervorgethan, und zwar durch die Gründung der Maschinenfabriks-Actiengesellschaft, vormals Breitfeld, Danök & Co. in Prag, welche heute zu den ersten Etablissements dieser Art in der ganzen Monarchie gehört und mit einem voll eingezahlten Actien- capitale von fl. 2,500.000 arbeitet; der Böhmischen Zucker-Industrie-Gesellschaft in Prag, welche mit einem voll ein­gezahlten Actiencapitale von fl. 1,500.000 drei Rohzuckerfabriken und eine Zuckerraffmerie in Böhmen betreibt; der Elektro-technischen Actiengesellschaft, vormals Kolben & Co. in Prag, welche mit ihrem in Vysocan bei Prag gelegenen Fabriksetablissement den Ruf eines auf der Höhe der modernen Elektrotechnik stehenden Unternehmens geniesst, sehr stark beschäftigt ist und ein voll eingezahltes Actiencapital von fl. 2,000.000 besitzt; der Westböhmischen Caolin- und Chamottewerke (Actiengesellschaft) in Oberbfiz bei Pilsen, welche gleichfalls mit einem voll eingezahlten Actien­capitale von fl. 2,000.000 arbeiten und ebenso wie die beiden erstgenannten Gesellschaften ganz ausserordentlich prosperiren.

Nebstdem fungirte die Zivnostenskä banka in den letzten Jahren als Subscriptions- und Emissionsstelle für die meisten der vielen einheimischen, industriellen Neugründungen, soweit es sich dabei um die Genossenschafts- und Actienform handelte.

Die Zivnostenskä banka, deren Centrale sich in Prag am Graben, im eigenen Hause befindet, errichtete im Laufe der Jahre in Böhmen und Mähren acht Filialen, und zwar in Brünn, Pilsen, Beneschau, Iglau, Budweis, Par­dubitz, Tabor, Mährisch-Ostrau und eröffnete Anfangs 1898 als neunte Filiale eine Tochteranstalt in Wien, I. Herren­gasse 12, welche sich binnen Kurzem zu einem breit angelegten, ausgezeichnet beschäftigten und zu den besten Hoffnungen berechtigenden Bankgeschäfte emporarbeitete. Die Wiener Filiale der Zivnostenskä banka ist die erste Filiale einer böhmischen Localbank in Wien.

An der Spitze des Verwaltungsrathes der Zivnostenskä banka steht seit dem Jahre 1881 der kaiserliche Rath Herr Karl Dimmer, welcher schon vorher durch eine Reihe von Jahren dem Verwaltungsrathe angehörte. Als'Vice- präsidenten fungiren bereits seit nahezu zwanzig Jahren die Herren: Kaiserlicher Rath J. Otto und J. Topinka. Die Geschäftsleitung der Bank ruht in den Händen des Directors Herrn Adalbert Mastny, welchem als Vicedirectoren die Herren Ivan Häjek und Apollo 2 iöka zur Seite stehen.

Den gegenwärtigen Geschäftsstand der Zivnostenskä banka zeigt die nachstehende Nettobilanz per 31. De- cember 1898:

Activa: 1. Cassabaarschaft fl. 866.947-52. 2. Wechselportefeuille fl. 20,040.867-70. 3. Devisen, fremde Va­luten und Münzen fl. 140.132-05. 4. Vorschüsse auf Werthpapiere und Report fl. 9,066.745-92. 5. Effectenstand für Rechnung der Bank fl. 4,074.350-39. 6. Effectenstand für Rechnung des Syndicates fl. 724.318. 7. Effecten des Pensionsfondes fl. 87.4070i. 8. Debitoren 2,050.877-55. 9. Waarencommissions-Conto fl. 263,128-89. 10. Mobiliar fl. 45.730-76. 11. Bankgebäude in Prag am Graben fl. 756.648-90.

Passiva: 1. Actiencapital 80.000 Actien ä fl. 100, fl. 8,000.000-. 2. Geldeinlagen a) gegen Cassascheine fl. 940.550-, b) gegen Einlagsbücher fl. 14,346.179-53, zusammen fl. 15,286.729-53. 3. Creditoren fl. 10,485.248-43.

4. Transitiv-Zinsen fl. 193.933-36. 5. Unbehobene Dividenden fl. 2359-. 6. Sicherstellungsfonde der Creditvereine fl. 628.142-50. 7. Reservefonde fl. 1,842.227-89. 8. Specialreserve fl. 207.153-73. 9. Pensionsfond fl. 684.448-11.

10. Reinerträgnis fl. 834.921-33, hievon Dotationen der Reservefonde fl. 48.009-19, verbleiben der Generalversamm­lung zur Disposition fl. 786.912.14.

Die Vertheilung des Reinerträgnisses von fl. 786.912.14 erfolgte in vorstehender Weise: 7 Procent Divi­dende == fl. 560.000., Tantiemen fl. 47.863.49, Revisoren fl. 1500., Specialreservefond fl. 100.000., Uebertrag fl. 77.548.64.

Die Bank zahlt seit dem Jahre 1893 regelmässig eine Dividende von 7 Procent.