eigenartiger Schnitzerei verziert; Alles, sogar das Ochsen­joch, der Holzstiel der Sense, die Kunkel, der Peitschenstiel werden verziert, wobei ein eigenthümlicher tiefer Schnitt angewendet wird. Eine berühmte Huzulen-Schnitzerfamilie, namens Skryblaki, existirte in Jaworöw, Bezirk Kossöw, deren Haupt Jurko Skryblak vor einigen Jahren gestorben ist. Sie wendeten eine alte traditionelle Ornamentik an, die ganz eigenartig war. Sie gebrauchten auch verschiedene Gebirgshölzer, sowie messingene Stifte und Plättchen zur Verzierung ihrer Erzeugnisse und haben ursprünglich Geschirr für den eigenen Hausbedarf und den Bedarf der Dorfkirche (Leuchter, Kreuze etc.) nach alten Mustern verfertigt. In der neuesten Zeit geben ihnen leider unberufene Fremde ganz unpassende Muster. Es ist Gefahr vorhanden, dass diese sehr interessante Decorationsweise auf solche Art ganz ver­dorben wird.

4. Erzeugnisse aus Stroh und Schilf. Wir haben eben von der angeborenen Fertigkeit unserer ländlichen Be­völkerung im Flechten gesprochen. Diese Fertigkeit zeigt sich auch in der Bearbeitung und Benutzung von Stroh. Die ganze Dorfjugend männlichen Geschlechtes flicht Stroh, hauptsächlich für Hüte, denn die allgemeine Kopfbedeckung der Bauern ist in der wärmeren Jahreszeit der Strohhut. Er hat auch seine Traditionen und ist sehr verschieden in Form und Geflecht.

Aus ganz dickem und grobem Geflecht, zu dessen Ver­bindung man entweder groben selbstgefertigten Spagat oder Weidenruthen gebraucht, macht man verschiedenartige Matten, der Form und der Grösse nach sehr verschiedene Körbe, eine Art von kleinen flachen schüsselförmigen Körben wie Schüsseln, in welche der Brotteig kurz vor dem Backen zum weiteren Gähren vertheilt wird, ferner Gefässe

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