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wie sie den Aolonien gegenüber stets im Auge behalten wurde, irgendwie bedacht zu sein. An seinem System der Ausbeutung muß England allerdings sesthalten, will es im Orient noch länger das Feld behaupten, ja England muß es sich angelegen sein lassen, die bestehenden wirth- schaftlichen Nkißstände, insbesondere auch die mangelhaften Verkehrsverhältnisse, zu erhalten und so ist es in der That- bestrebt, um nicht seine Aohlenaussuhr beeinträchtigt zu sehen, die Orientländer an der Ausnützung ihrer großen Steinkohlenlager zu Heraklea und Tirnowa zu verhindern und hat bisher nach dieser Richtung hin wirklich mit vollem Erfolge manipulirt, indem es sich zunächst bemühte, die erforderliche Verbesserung der gänzlich unzulänglichen Einrichtungen für die Ausbeute dieser Aohlenschätze und ihrer mangelhaften Verkehrswege zu hintertreiben. Noch immer herrscht die englische Aohle donauauswärts bis lViddin, noch immer ist die Donau bis dorthin eine vorwiegend englische Straße, während die Donau doch den Donauländern gehören sollte. Von jeher waren die Engländer entschiedene Gegner des Anschlusses der türkischen an die mitteleuropäischen Bahnen, obschon die türkischen Bahnen, so lange sie bloße Rümpfe sind, den Blutumlaus des wirtschaftlichen Aörpers zum Schaden des Tandes ungleichmäßig vertheilen und von den natürlichen Ueberlandwegen gänzlich ablenken. Allein die Engländer finden durch jene Anschlüsse ihre Interessen gefährdet und intriguiren dagegen gelegentlich selbst mit unlauteren Nlitteln, indem sie den Sultan vor Oesterreich-Ungarn warnen, welches Bosnien genommen und nach dem Ausbau der Anschlüsse leicht in Versuchung gerathen könne, »jus^u'Lu ckelä cle NitroniDa« nach Salo- nichi zu marschiren, welchen Hasen es, wie einmal »Daily Revv8« behaupteten, dringend benöthige, um sich der deutschen Wirthschasts- politik zu erwehren. In Wirklichkeit fürchten die Engländer nicht die Aonkurrenz der Oesterreichs, welche sie bereits aus der Tevante zurückgedrängt haben, sondern in den thatkräftigeren und leistungsfähigeren Deutschen einen gefährlichen, ja unbefugten Eindringling in ein Handelsgebiet, welches sie aus Grund ihres bisherigen Uebergewichtes als das Ihrige zu betrachten sich gewöhnt haben. Da den englischen Interessen wohl eine „Bagdadbahn", nicht aber eine solche direct von Aonstan- tinopel, sondern vom Ukittelmeer, etwa von Alexandrette oder Suedje- Antiochia oder von Tripoli aus entspricht, so bekämpfen sie auch in diesem Punkte die Interessen der Türkei. Im Orient verfolgen die Engländer so rücksichtslos als möglich ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen, und was sie darunter verstehen, das hat einmal Ende März tch76 der »Nanobester ^uarckianr in nackten Zahlen ausgesprochen, indem er schrieb: „Die sDolitik unserer Regierung ist und muß durch die Sorge