Die Schifffahrtshindernisse.
7
nach dem unerwarteten Hochwasser zu Beginn des Jahres mit allen Folgeübeln hervor. Nahezu 200 beladene Schleppschiffe wurden auf der Strecke Wien-Gönyö ausgehalten, und nur den von uns selbst angewandten Hilfsmitteln haben wir es zu danken, daß überhaupt ein regelmäßiger, wenn auch mühevoller Schifffahrtsbetrieb ermöglicht war." Nach einem inzwischen zurückgelegten Gesetzentwurf der ungarischen Regierung vorn Jahre s88f sollte die Hauptaufgabe der Regulirung darin bestehen, den Strom durch Verdauung der Seitenarme, durch Anlagen von jDarallelwerken und durch Uferdeckungen in ein einziges Rinnsal zusammenzufassen. Die Breite des Stroms in dem zu corri- girenden Abschnitt sollte zwischen 330 bis 550 m schwanken. Die Arbeiten selbst sollten eine Gesammtlänge von etwas mehr als lf3H bm umfassen und sich von Theben bis Radvany, beziehungsweise Mocs erstrecken. Die Gesammtkosten dieses Werkes, welches auch den benachbarten Ländereien zu Gute gekommen wäre, waren auf If8 Millionen Gulden veranschlagt worden; doch ist die ungarische Regierung davon wieder abgekommen, allem Anschein nach indeß weniger aus technischen Gründen, welche dieses Verhalten rechtfertigen würden, als vielmehr aus wirthschaftspolitischen Erwägungen, eben um Budapest zum ersten Emporium der Donau zu erheben.
Das größte und bekannteste Hinderniß der Donauschifffahrt liegt zwischen Baziasch und Turn-Severin in Gestalt von vielen quer durch das Strombett ziehenden, oft über die Oberfläche heraufragenden Felsenklippen, welche Stromschichten und Stromschnellen erzeugen. Eine solche Alippe ist das Eiserne Thor, 8 1<m unterhalb Orsowa, ein Felsenrücken, welcher die Donau in einer Breite von 570—950 m auf einer Länge von 2 650 m durchquert und die Schiffe an der Fahrt hindert, sobald der Wasserstand weniger als 2—3 m über Null des Hegels in Orsowa zeigt, eine Eventualität, welche in jedem Jahre durchschnittlich f55 Tage eintritt. Unbehindert ist dort die Schifffahrt nur vorn März bis Juni. Während der ganzen übrigen Jahreszeit müssen kostspielige und zeitraubende Lichtungen und Umladungen vorgenommen, besondere für die Strecke gebaute Aatarakt-Remorqueure (f880:3), seichtgehende H>assagierboote (s880:H), Aatarakt-Lichterschiffe (f880:25 eiserne und f6 hölzerne) eingestellt, bei weiter fallendem Wasserstande die Beförderung der Güter auf glätten und vermittelst Zugvieh verführt, nicht selten aber schlimmsten Falles ausgeschifft und auf dem Landweg transportirt werden.
Zur Aennzeichnung dieses Verkehrshindernisses genüge die Thatsache, daß im September s873 und f87^ je über hundert mit Getreide befrachtete Schlepper wegen niederen Wasserstandes in Turn-Severin