Ausbau der Douaustraße.
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Städte geschaffen worden und dabei sind die Wiener Arbeiten für die Schifffahrt noch eher von nachtheiligen Folgen begleitet gewesen. Nur die Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft hat im Interesse ihres Betriebes die unumgänglichsten Arbeiten ausführen lassen. So sah sich dieselbe im Jahre lch82 genöthigt, um ihren Schifffahrtsbetrieb Angesichts des lebhaften Getreideexportes nicht auf einer der wichtigsten Flußstrecken zwischen Linz und Aassau einstellen zu müssen, nachdem die österreichischen Strom-Baubehörden sich wegen Mangel an den nöthigen Fonds dazu außer Stand erklärt hatten, die Fahrbahn bei Aschach von den seit Jahren daselbst angesammelten Felsblöcken,
Steinen und Schotter zu reinigen. Die Aosten dieser Stromreinigung beliefen sich aus nahezu s3 000 fl. —
Mit den Rheinlanden steht das Donaugebiet durch den Donau- Ausbau Main-Aanal, welcher von Ludwig I. von Bayern in den Jahren ^836 ^
bis s8^t erbaut wurde, in Verbindung. Dieser Aanal geht von Ael-^""^^^' heim an der Donau durch die Altmühl über Nürnberg nach Bamberg.
Leider hat sich derselbe vielleicht in Folge des schlechten Zustandes der mit ihm verbundenen Donaustrecke Aelheim—Aassau und Mainstrecke Bamberg—Aschaffenburg, als Bindeglied der beiden großen geschiedenen Flußgebiete für den Schiffs- und Floßverkehr nicht bewährt und ist mit dem Ausbau des bayerischen Staats-Eisenbahnnetzes vollends vernachlässigt worden. Seit dem Jahre ^866 hat der Donau-Main-Aanal insgesammt ein Deficit von 3^/2 Millionen Mark auszuweisen und sein Etat für s882 ergab bei einer Einnahme von ^09 800 Mark und einer Ausgabe von 3s29l9 Mark ein Deficit von 203 ^9 Mark.
Man will daher nicht mit neuen Forderungen herantreten, doch hat der Stadtmagistrat von Nürnberg in einer Denkschrift vom Juni ^878 an die bayerische General-Eisenbahndirection erneut auf die Wichtigkeit des Aanals für Nürnberg hingewiesen und dabei die Ueberzeugung ausgesprochen, daß der Augenblick für die nothwendigsten Verbesserungsarbeiten kommt, sobald wieder der Main und die Donau auf den, für den Aanal belangreichen Strecken die diesen natürlichen Wasserstraßen gebührende, zur Zeit aber mangelnde Frequenz und Bedeutung erhalten. Denn der Hauptberuf des Ludwigs-Aanals muß entschieden darin gefunden werden, als Bindeglied zwischen Donau und Main für den auf diesen Flüssen stattfindenden Schiffs- und Floßverkehr zu dienen.
An Alänen für den weiteren Ausbau und Anschluß der Donaustraße mit den übrigen Wasserwegen des europäischen Festlandes fehlt es nicht. Zusammengefaßt worden sind dieselben zuletzt in dem Arojekt des französischen Technikers Ed. de Saint-Hubert („Vieuue port 6e mer" Brüssel und Namur l88A, worin neben gründlicher Regulirung