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Nach dem Orient! : Donauwärts - die Orientbahnen - zur See
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Die Donau-Dampfschifffahrt. H5

s3. Juli s8s3 Demjenigen, welcher eine Erfindung erbrachte, um be­frachtete Schiffe ohne Anwendung von Zugvieh stromaufwärts fortzu­schaffen, ein angemessenes Privilegium verhieß.

Diese Erfindung war bereits sechs Jahre früher H807) in Nord- Amerika erprobt und bewährt gesunden worden, doch erst am H. Sep­tember ^830 durchfurchte das erste Dampfschiff den Strom von Wien bis Pest, das Werk eines Engländers, die erste Unternehmung der Ersten k. k. priv. Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft" mit einem Actienkapital von s 00 000 fi. Als die Gesellschaft volle zehn Jahre später unter der thatkräftigen Oberleitung des um den Donauverkehr vielverdienten Grafen Szechenyi, welcher überhaupt erst in Ungarn ein volkswirthschaftliches Bewußtsein erweckt hat, den Entschluß faßte, jeden Tag ein Schiff von N)ien nach Pest abzufertigen, staunte und erschreckte man und meinte, solchen Umfang habe der Donauverkehr doch nicht annähernd. Auf Szechenyi's Anregung schritt die Gesell­schaft zur Vermehrung ihrer Schiffe, sie befuhr bald die Donau in ihrer ganzen Ausdehnung von der bayerischen Grenze im Anschlüsse an die von Donauwörth kommenden Boote der bayerisch-württembergischen Gesellschaft bis zur Mündung, sie sandte ihre Schiffe eine Zeit lang bis Smyrna, sie zog allmählich alle schiffbaren Nebenflüsse der Donau in ihren Betriebsplan, sie wußte die zahlreichen Hindernisse und Ge­fahren der Schifffahrt auf der Donau mit Opfer und mit Glück zu überwinden. inmitten berufener Toncurrenz und politischer Schwierig­keiten ihre Organisation zu befestigen und auch nach Erlöschen ihres Privilegiums ihre überwiegende, ja fast alleinherrschende Stellung zu behaupten. Für den vorher namentlich stromaufwärts ganz unbedeutenden Donauschiffsverkehr schuf die Dampfschifffahrts-Gesellschaft eine neue, jetzt als gegeben hingenommene, damals aber ungeahnte Blüthezeit; denn sie trat nun mit unbegrenzter Kraft an die Erfüllung einer Aufgabe, welche früher die türkischen Segelschiffe, die aushelfenden Saumthiere, die siebenbürgischen Fuhrwerke u. s. w. mit ihren geringen Kräften vergeblich zu tragen versucht hatten.

Der gesellschaftliche Güterdienst erstreckte sich im Jahre s882 auf eine Linie von 599,H Meilen ( ^5^6,8 l<m), wovon 335,7 Meilen auf die Donau von Regensburg bis Sulina,

20,5

Dr au Bares Draueck,

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Theiß Tokaj Slankamen,

den

Franzens-Tanal,

^5,0

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Bega-Tanal,

die

Save von Sissek bis zur Save-Spitze (b. Belgrad),

Die Donau Dampfschiff fahrt.