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teln, Citronen, Orangen, Oliven, Granatapfel, Bananen, Feigen, Stachelfeigen und Weintrauben.
Von Nutzhölzern kenne ich nur wenige : Mimosen, Sy- komonen, Platanen, Akazien und einige andere mehr.
In den Gebirgen findet man: Marmor, Alabaster, Granit, köstlichen Porphyr, feuerfesten und andern Thon, Gyps und Kalk, gute Bausteine, Salpeter, Steinsalz und Natron. Auf Metalle baut man nicht.
Die Hausthicrc der Egypter sind: treffliche Pferde, gute Maulthiere, Vorzügliche Esel, schönes Rindvieh (unter ihnen der wasserliebende, milchreiche Büffel), Kamele, Ziegen ohne Hörner und mit langen herabhängenden Ohren, kurzen und glatten Haaren, Schafe mit Fettschwänzen, aber grober Wolle (bei den Europäern auch Schweine), Hunde, Katzen, Gänse, Enten, Hühner, Tauben, Bienen undSeiden- würmer. Von den wilden Thieren Egyptcns nenne ich die Hyäne, den Schakal, Fuchs, Luchs, Ichneumon, das wilde Schwein, die Antilope rc. An Vögeln ist unendlicher Reichthum. Unter den Amphibien finden sich sehr giftige Schlangen (z. B. die Brillenschlange), das Krokodil, der Waran oder die Nilcidcchse, viele andere Lazcrtincn, Frösche rc.
Man sieht aus dem oben Angeführten leicht, daß der Ackerbau die Grundlage des ganzen egyptischen Wohlstandes ist. Er verdient daher wohl, daß wir uns etwas länger dabei verweilen. Der Ackerbau verhalf dem alten Egypten zu seiner Größe und zu seinem Ruhm, der Ackerbau machte es vollkommen unabhängig von anderen Ländern. Er war von jeher allen Besuchern Egyptcns von höchstem Interesse, weil er unzertrennlich von dem Nil ist, denn gerade so, wie er die Grundlage des egyptischen Staatshaushaltes bildet, ebenso ist der Nil der Quell alles Gedeihens, alles Segens des Ackerbaues. Noch bis heute ist Hcrodot's Befürchtung nicht eingetroffen:
„Wenn, wie ich schon zuvor gesagt, das Land unterhalb Mem- fis (denn es ist das, welches so zunimmt) nach demselben Maße,