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Einwohner eines Dorfes oder Stadtviertels, um bei der dürftigen Musikbegleitung einer Suinahre und der von sieben, immer wiederholten Schlägen ertönenden Tarabuka eine der Töchter des Landes vor sich tanzen zu lassen, doch kann man das nicht mit unseren gesellschaftlichen Versammlungen vergleichen. Die Egyptcr lieben den Tanz leidenschaftlich. Ein Mädchen, welches gut zu tanzen versteht, ist der allgemeinen Achtung sicher, so lange sie eben nicht ihre Kunst zum Handwerk macht, wodurch sie zu einer Rhauafte herabsinkt. Der Tanz gewöhnlicher Fcllahmädchcn hat für uns durchaus nichts Anziehendes, wohl aber für die Egyptcr. Die Tänzerin tritt in einen von ihren Zuschauern gebildeten Kreis, faßt mit beiden Händen einen Na buht und stampft nach dem Takte der Musik mit dem einen oder dem anderen, nach außen oder nach innen gekehrten Fuße den Boden, wobei sie ihren übrigen Körper in eine unnachahmliche zitternde Bewegung zu bringen versucht. Ganz anders tanzt die Rhauafte in dem Diwahn eines vornehmen Arabers oder Türken. Schon ihr Erscheinen deutet auf etwas Vollkommneres, als einen gewöhnlichen Fellahtanz. Sie trägt, wenn sie jung, schön und deshalb wohlhabend ist, die Kleidung der Türkinnen, nur sind die Stoffe dazu weniger kostbar, die Kleider weniger sittsam. Zweisaitigc Violinen, die Tarabuka und die an ihren Händen befestigten glockenhell tönenden ,,Sadjaht" — Kastagnettcn — begleiten ihren Tanz. Noch zeigt er die Grundzüge des eben Beschriebenen, aber die Ausführung ist freier, kühner, lebendiger. Wenn mehrere Rauasieht zusammen und gegen einander tanzen, kann man eine treffliche Mimik wahrnehmen. Der vollendetste Tanz dieser Mädchen ist der, welchen sie selbst mit „Kacliele za I10I1" — die Biene ist nah — bezeichnen. Er stellt die Flucht eines von einer stechsüchtigen Biene oder Hornisse verfolgten Mädchens und seine endliche Erlösung von der Verfolgung des rachsüchtigen Thieres dar. Wenn einer meiner Leser nach Es- neh in Obercgypten kommen sollte, möge er nicht versäumen, sich diesen merkwürdigen Tanz produziren zu lassen.