sich sogleich an seiner Kleidung. Diese ist zwar den klimatischen Verhältnissen des Landes ganz entsprechend*), besteht aber in den meisten Fällen nur aus einem Flickwcrk von Lumpen, in denen sich eine von dem gleichgültigen Egyptcr als harmlose Insassen betrachtete Schaar von Ungeziefer herumtreibt. Man lernt den Soldaten aber erst kennen, wenn man sein Haus betritt.
Der Militärstand EgpptenS zeigt nicht, wie in Europa, Repräsentanten aller Klassen der Bevölkerung, sondern ist eine eigne Kaste für sich. Man wollte, daß diese Absonderung des Soldaten von der übrigen Bevölkerung immer mehr hervortrete, man wollte den Militärstand aus sich selbst hervorgehen lassen. Deshalb ist es dem Krieger Egyptens erlaubt, selbst geboten, sich zu vcrheira- then und es entstanden neben allen Kasernen — welche als der unwesentliche Theil der Soldatcnwohnungcn erscheinen — Ansied- lungcn, Dörfer der Soldatenfrauen, deren Söhne von Jugend auf für daö Heer herangebildet werden und von ihrer Geburt an einen geringen Sold erhalten.
Mitten in der Stadt Alerandricn und zwar in der Nähe des nach dem Kanal des Festungsthores des Mahmuhd, „Bahb el Mahmuhd'ie", findet man eine dieser Militärkolonicen. Der Platz, auf welchem sie gegründet wurde, mag ungefähr achthundert Schritte lang und fünfhundert Schritte breit sein. Er ist mit kleinen, niederen Lehmhütten von höchstens sechs Fuß Höhe, acht Fuß Tiefe und zehn Fuß Länge bebaut ; eine steht dicht neben der anderen, enthält nur den einen Raum von den eben gegebenen Dimensionen und besitzt keine Fenster, sondern bloß eine nur drei Fuß hohe und etwas über einen Fuß breite Thüre, durch welche man gedrängt und gebückt eintreten kann. Zwischen zwei Häuserreihen, welche mit den Rückmauern zusammenstehen, führt eine Längsstraßc
*) Die epyptische Militärtracht besteht durchaus aus Leinwand oder starkem, weißem Baumwollenzeugc. Ihre Bestandtheile sind: ein Hemd, enge Gamasche», eine knappanlicgende Weste, weite Beinkleider, eine weite Jacke, die türkische Leibbinde, der Tarbuhsch mit einer kleinen Messingplattc auf dem Scheitel und schlechte Schuhe.