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Zweiter Theil
Entstehung
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Daneben sehen wir auf einen, Stcintische das Kaffegeschirr, welches wir von unseren Besuchen bei Türken her schon kennen. RingS um die Wände des Zimmers ziehen sich breite Steinbänke, von denen einige mit Matratzen, andere bloß mit Strohmatten bedeckt sind, herum. In der Mitte stehen einige Bänke von Palmenzwei- gen. Auf dem Diwahn an den Wänden sitzen viele Gäste. Einige sind beschäftigt, ihre Wasserpfeifen zu rauchen, ohne dabei ein Wort zu sprechen, Andere unterhalten sich mit Bret- und Würfelspiel, Andere spielen Schach und noch Andere sprechen über schöne Pferde oder Waffen. Wir gesellen uns zu ihnen und mischen uns mit in ihr Gespräch, was von ihnen gar nicht übel genommen wird. Der Kahwedji hat unser Erscheinen bemerkt und ist schon beschäftigt, für uns Kasse zu bereiten. Er nimmt ein kupfernes Kännchen, in wel­ches gerade so viel Tassen Kasse gehen, als wir Personen sind, füllt es mit dem heißen Wasser aus den großen Kannen und bringt es über das Feuer, wobei er es mit der linken Hand an dem lan­gen kupfernen Stiele hält; in wenig Augenblicken kocht es. Nun ergreift er eine dicht verschlossene Büchse mit äußerst fein gestoßenem Kaffcpulvcr aus ächten Mochabohnen, die erst vor wenig Stunden gebräunt worden sind, zählt nochmals die neugekommenen Perso­nen und nimmt für jede einen gehäuften Theelöffel voll Kaffepulver, schüttet dieses in das Kännchen, läßt den Kasse über dem Feuer noch einmal aufschäumen, gießt ihn in die Täßchen und präsentirt ihn uns mit einem freundlichen Allste sLbLolihüii, döl oiiei'r swAck (Gott lasse Euren Morgen glücklich sein, meine Herrn)! und eilt zurück, um die von uns bestellten Wasserpfeifen herbeizu- bringcn, ohne die uns, wie er glaubt, der Kasse nicht recht schmek- ken werde. Allein der Trank ist ganz köstlich und wir fragen, wo er den gestoßenen Kasse herbekommen habe, in der Absicht, uns eben­falls mit gutem Kasse zu versehen. Er nennt uns einen der vie­len Khahwedjahnaht oder Kaffestampfen, die wir uns zu be­suchen vornehmen.

Abends ist ein Kaffchaus gewöhnlich mehr belebt. Jeder Türk oder Araber geht nach beendetem Tagewerk gern dahin, um sich mit Anderen zu unterhalten und in aller Gemüthlichkeit seine Tasse

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