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Zweiter Theil
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138
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bleibt, wenn der Vizekönig vorbeireitet. Zu Aabahs-Pascha's Zei­ten wurde diese Sitte von den Europäern kaum mehr beachtet.

Um das Leben in Kairo genügend kennen zu lernen, ist es nothwendig, inmitten eines der arabischen Quartiere eine Wohnung zu miethen. Es ist nicht gerade schwer, diese zu bekommen, nur muß man, wenn man unter der arabischen Bevölkerung unange­fochten leben will, behaupten, daß man vcrhcirathet sei oder we­nigstens eine weibliche Bedienung besitze, weil man mit Recht an­nimmt, daß ein verhcirathcter Mann weniger Ungeziemendes sich zu Schulden kommen lassen würde, als ein unvcrhciratheter. Es ist aber keineswegs begründet, daß, wie manche Reisende behaup­tet haben, man um so mehr geachtet sei, je mehr man Frauen be­sitze, sondern die Sache verhält sich einfach- so, daß man es nicht gern sieht, wenn ein Mann liederlichen Weibsbildern nachläuft oder sich Dinge zu Schulden kommen läßt, welche in Egppten eben auch nicht mehr mißachtet werden, als bei uns daheim. Ich habe ein arabisches HauS schon zu beschreiben versucht und will hier nur erwähnen, daß ich in Kairo lange in einem Hause mitten unter Arabern gewohnt habe und mit diesen stets im besten Einvernehmen geblieben bin. Von der Terrasse meines Hauses hatte ich eine rei­zende Aussicht über einen großen Theil der Khahira und eine we­niger ausgedehnte, aber ebenso reizende verstohlener Weise auf die Dächer meiner Nachbarshäuser, wo ich gar oft Gestalten wandeln sah, die chcr'Mahammcd's Paradiese, als der lieben Mutter Erde anzugehören schienen. Daß diese Gestalten keine Söhne Adams, sondernLsnnalit um ei tunje" (Töchter der Mutter der Welt) waren, wird jeder meiner Leser errathen haben. Und, wie schon bemerkt, ich befand mich wohl unter den Mahammcdancrn, achtete und berücksichtigte ihre Sitten und Gebräuche, ging in ihre Kasse- häuser, hielt meinen arabischen Bedienten zum Gebete und Besuche der Moschee an und galt, wenn nicht gar für einen Muselmann, zum Wenigsten für Einen, der die Religion dcS heiligen Propheten (Frieden über ihn!) hoch verehre. Und das thue ich in der That.

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