157
auf die Antwort geharrt: „„Gott ist mein Herr!"" „Was ist dein Glaube?" „„Der Jslahm ist mein Glaube!"" „Was ist dein Buch?" „„Der Khorahn ist es!"" „Welches ist deine Richtung?" „,,Die Khabala!"" ,,Welches ist dein Glaubensbekenntniß?" „„l-o, il Inka il Naksmmeä rassulrl ^Ilak.""
Und bei wie Vielen wird dann Nekibr geantwortet haben: „Schlafe, Knecht Gottes, schlafe im Frieden Gottes!?"
Nun so schlaft denn in Frieden Gottes, ihr treuen und untreuen Diener des Propheten, und möge nie eine frevelnde Hand an Euren Wohnungen rütteln, möge immer der traurig melancholische Ruf der Wüstenlerche zwischen Euren Ruhestätten erschallen, als sei er in seiner unendlichen Schwcrmuth ein Klaggesang; er stört Euch nicht, ebensowenig ihr den buntgeflügelten Steinschmäz- zer vertreibt, der in Euren Wohnungen auch sein Nest erbaute. „^Ilali arcimmkum!" Gott begnadige Euch! —
Weiter nördlich, also südöstlich von der Stadt, liegen die Chaliefengräber. Es sind fast an hundert prachtvolle, aus allen Perioden der sarazenisch-arabischen Baukunst herrührende Moscheen, voller Geschmack und.Kunst, mit hohen Kuppeln und Minarets, innen und außen mit regellos und wirr durch einander geschlungenen und doch harmonisch zum Ganzen passenden Arabesken. Kein Zeichner ist im Stande, dem Chaos von Blumen und Blättern und Aesten mit seinem Blei zu folgen, welches die Kuppeln von allen Seiten bedeckt. Licht und Schatten wechseln bei der Beleuchtung Egyptens in einer Weise ab, die gar nicht zu beschreiben ist. Man muß Moscheen, man muß die Chaliefengräber selbst gesehen, man muß vor ihnen im Sande der Wüste gestanden, man muß* das Tosen der lebensvollen Stadt hier in der ewigen Stille der Wüste wie fernes Gemurmcl erklingen gehört haben, wenn man den Eindruck fühlen will, den sie hervorbringen. Da verstummt
wissen oder nicht wissen wollen, ableugnen rc., abgeleitet. Ich habe Munker, wörtlich „der Etwas nicht Wissende", mit „Klopfer" und Ne- kihr „der Etwas Ableugnende", mit „Prüfer" übersetzt und bin so mehr der Sage, als der Grammatik gefolgt. Nach jener klopft Munker an das Grab des Todten und Nekihr stellt die angegebenen Fragen an denselben.