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Zweiter Theil
Entstehung
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158
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jede Erzählung, da hört die Feder auf, wirksam zu sein. Es gibt davon Viel zu erzählen, so Viel zu schreiben, daß man kei­nen Anfang und kein Ende finden würde. Mich interessirte vor Allem das Grab des unglücklichen vorletzten Beherrschers Egyptens, der dem türkischen Sultahn Selim auf seine Forderung: das Ge­bet in der Moschee für ihn zum Himmel zu senden, die trotzige Antwort gab:Da sei Gott vor, daß ich Das thun lasse für ei­nen räutigen Hund, wie Du es bist!" Der Sultahn sandte so­gleich eine eben ausgerüstete Flotte und ein Landhecr nach Egyp- ten, den Frechen zu bestrafen. Doch Allah verschonte ihn von dem schrecklichen Zwanggerichte des erbosten Wütherichs: er starb und sein Nachfolger wurde für ihn der Rache geopfert und leben­dig gespießt. Sultahn Selim eroberte das ganze Land und zog durch ein Thor in Kairo ein, welches noch heute Bahb el nassr (das Sicgesthor) genannt wird. Es ist dasselbe Thor, durch wel­ches man jetzt die Stadt verlassen muß, um zu dem Grabe des stolzen Chaliefen zu gelangen.

Wenn wir in der einmal begonnenen Richtung unsere Rund­wanderung um Kairo fortsetzen, kommen wir zu einem im Beginn begriffenen neuen Stadttheile, Aab ah sie. Man hätte in allen Sprachen der Welt keinen passenderen Namen finden können, als gerade diesen. Die Idee, einen Stadttheil in die Wüste hinaus zu bauen, der mit dem Tode des Erbauers verlassen werden wird, konnte eben nur aus dem Gehirn eines Aabahs entspringen. Und dann die Art und Weise des Baues selbst ist ebenso aabahsisch, als die Idee. Der bereits vollendete Palast Sr. Hoheit zeugt von dem allererbärmlichsten Geschmack, den es geben kann, oder, besser gesagt, von gar keinem. Wenn nun auch der Vizekönig den Riß zu dem Gebäude nicht selbst zeichnete, den äußeren Putz hat er ganz gewiß angeordnet. Es sind grüne und rothe Felder neben einander und mit einander abwechselnd. Grün und Roth inmitten der Wüste! Man glaubt gar nicht, wie abscheulich das aussieht.

Zu Anfang des Jahres 1852 waren außer dem Palaste Sr. Hoheit nur wenig andere Gebäude fertig. Der Befehl des Vize­königs an alle hohe Beamten, dort auch Gebäude zu errichten,