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Zweiter Theil
Entstehung
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mit weit größerer Energie als früher auftreten. Der türkische Sol­dat, Aalt, welcher von uns aus Berber mitgenommen und will­kürlich zum Arha erhoben worden war, hatte ihn von nun an bei unserer Ankunft in einem Orte dem Befehlshaber zu präsenti- ren; er wurde mit sauberer und anständiger Kleidung ausgestattet, erhielt ein Paar mit Silber beschlagene Pistolen und vermehrte durch sein oft wirklich unverschämtes Auftreten unser Ansehen bei seinen LandSlcutcn. Es imponirte den Türken, wenn ich, statt selbst zu erscheinen, vornehm nur meinen Khawahs in den Diwahn schickte, um von ihm meine Angelegenheiten besorgen zu lassen. Aali-Arha war ganz zu diesem Geschäfte geeignet und ein treuer, ehrlicher, mir von ganzer Seele ergebener Diener.

Am 20. März verließen wir Khit-el-Nasahrah, gingen nach dem ganz vom See umgebenen, mit dem Festlande nur durch eine Brücke verbundenen Jnseldorfe Matö rrS. Es ist anderthalb Stun­den von dem Städtchen Mcnzalch entfernt und nur von Fischern bewohnt, welche täglich viele Ccntncr Fische zu Markte bringen, aber auch die störrischsten und wildesten Fcllahhihn sind, welche ich in Egyptcn angetroffen habe. Vor mehreren Jahren wurde ihnen der Druck der egyptischcn Verwaltung zu arg, da machten sich meh­rere Hunderte von ihnen in den der Regierung gehörigen Barken auf, gingen durch die Wasserstraßen, welche den Menzalehsce mit dem Meere verbinden, auf die hohe See hinaus und schifften auf ihren elenden Booten nach Syrien hinüber. Aber das Heimweh und der Mangel an Verdienst trieb sie gar bald wieder zurück, Einer nach dein Anderen stellte sich mit seinem Schiffe wieder ein. Die Regierung hatte wegen ihrer Abwesenheit, weil keine Fische gefangen wurden, einen bedeutenden Verlust erlitten und ist jetzt durch die Flucht der Fischer so klug geworden, an den nach dem Meere führenden Wasserstraßen kleine Forts zu errichten. Diese sind mit einer Kanone und mit einem Kommando Soldaten besetzt und sperren die Fischer auf ihren See, wo sie zur Arbeit gezwun­gen werden, ein. Die Türken der Umgegend schreiben ihrenUn­verstand" dem beständigen Fischessen zu und sagen:LLllSUnim, aäkllel ei (ihr Verstand ist der Verstand eines Fisches)