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gelangt man an einen Thcil des Ringes, der seiner Vollendung erst in einigen Jahren entgegen gehen dürfte. Auf der linken Seite werden hier neue Gartenanlagen mit »Springbrunnen eingerichtet, sowie eine grössere Zahl monumentaler Rauten begonnen; so das Rathhaus im gothisehen »Style nach dem Entwürfe des Dombau­meisters »Schmidt, ferner die Universität, das Parlamentshaus, der Justizpallast und das Gebäude des General-Conunandos. Der Platz, wo dies alles im Werden begriffen ist, war früher Paradeplatz: hinter demselben liegt das, durch einen mächtigen, theilweise ver­goldeten Globus auf seinem Dache auffallende, militärisch-geogra­phische Institut, ferner an der Ecke der Lerchenfelderstrasse der Pallast des Fürsten Auersperg, 1725 von Fischer von Erlach er­baut, sodann zwischen der Schmidt- und Tulpengasse das gräflich C'zernin'sche Palais, worin sich eine interessante Gemälde-Sammlung (zu besichtigen Montag's und Donnerstag's) befindet, und endlich an der Ecke der Alserstrasse der »Sitz des Landesgerichts in Straf­sachen oder das sogenannte Criminalgebäude.

Dem ehemaligen Paradeplatz gegenüber, auf der andern Seite der Ringstrasse, sind ebenfalls die beabsichtigten Anlagen noch nicht vollendet. Hier befand sich früher, an die zur Burg gehörigen öffentlichen Gärten angrenzend, auf der Höhe einer weit, hervor­springenden Bastei, ein namentlich von der besseren Gesellschaft vielbesuchter Vergnügungsort: der sogenannte Paradiesgarten. Dieser Garten, das dazu gehörige Restaurationsgebäude und die Bastei selbst sind in der letzten Zeit entfernt, das nicht unbedeutende Terrain aber, welches dadurch gewonnen wurde, ist für den Bau eines neuen Hofburgtheaters bestimmt. Bevor das Letztere voll­endet werden kann, müssen auch mehrere der angrenzenden schmalen Gassen der innern Stadt umgestaltet werden, so dass diese ganze Gegend binnen einigen Jahren einen bedeutend veränderten Charakter angenommen haben dürfte.

Auf der Ringstrasse weiterschreitend, gelangt man auf der rechten Seite zunächst zu mehreren grossen Gebäuden, welche sich mehr durch äussere Pracht, als durch wirkliche architectonisehe