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Werner. -Seit dem Aussterben der Augustiner-Mönche ist das Kloster eine Bildungsanstalt für Weltgeistliche.

An das Augustinerkloster grenzt das Palais d(*s Erzherzogs AH)recht, welches mit seiner grossen, auf die Augustinerbastei hinautführenden Rampe einen imposanten Anblick gewährt. Jen­seits der Hastei. nahe der Operngasse liegt ein zweites Palais desselben Erzherzogs und sind beide durch einen über die sie trennende Gasse hinweg führenden gedeckten Gang verbunden.

Geht man an der Mauer der erwähnten Pampe entlang, so gelangt man beim Opernplatz zu dem Franz Josefs - Prunnen, welcher ausser mit einer Reihe von allegorischen, die Nebenflüsse der Donau darstellenden Figuren, mit einer ('olossal - Gruppe (Danubius und Vindobona) geschmückt ist. Gruppe und Figuren sind sämmtlich auf Kosten des Erzherzogs Albrecht von dem Bild­hauer Meixner aus eararischem Marmor gehauen. Dem Brunnen gegenüber liegt rechts das uns schon bekannte neue Opernhaus, t links das alte Kärnthncrthor-Theater, welches seit der Eröffnung des Ersteren geschlossen und zum Abbruche bestimmt ist. Zur linken Hand dehnt sieh ausserdem die grosse Gebäudemasse des jetzt als Zinshaus benutzten, der Commune gehörigen, sogenannten Bürgerspitals aus. Um uns einen Begriff von der Ausdehnung desselben zu machen, kehren wir um und gehen an seiner Fron! entlang. Wir kommen dabei an den Lobkowitz - Platz, welcher seinen Namen nach dem hier befindlichen Palais des Fürsten Lob­kowitz erhalten hat. Auf diesem Platze wurden der Bürgermeister Conrad Vorlauf von Wien und zwei Kathsherren am 11. Juli 1408 wegen ihres pflichttreuen Widerstandes gegen unberechtigte For­derungen des Herzogs Leopold IV.. enthauptet.

Folgen wir der Front des Bürgerhofspitals weiter, so führt uns unser Weg bald zu einem kleinen Gässchen, welches auf dem neuen Markt vulgo Mehlmarkt - mündet. Dieser Marktplatz hat zwei Sehenswürdigkeiten: einen originellen Brunnen mit schönen