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Photographie, Galvanoplastik und Galvanographie besondere Auf­merksamkeit.*)

An die Singerstrasse stbsst der Franziskanerplatz. Dort be­findet sich das Franziskanerkloster sammt Kirche (im 15. Jahr­hundert erbaut) und ein Brunnen mit einer Mosesstatue. Von diesem Platze führt die Weihburggasse, gleichlaufend mit der Singerstrasse ebenfalls in die Kärnthnerstrasse. Sie enthält die Maltheser- Ordenskirche mit dem Denkmal des Grossmeisters La Valette.

Kehren vir auf diesem Wege zur Kärnthnerstrasse zurück, so befinden wir uns wieder in der nächsten Nähe des Stefans­platzes und wir hätten damit unsern ersten Kreuz- und Querzug durch die Stadt beendet.

Unsern zweiten Spaziergang zur Besichtigung der innern Stadt beginnen wir vom Franziskanerplatze in der Burg aus. Wir gehen durch das Portal des Amalienhofes und gelangen hier bereits nach wenigen Schritten auf den abgelegenen und wenig frequentirten Ballplatz, dessen wir nur erwähnen, weil sich hier das ehemalige Ballhaus, sowie das Ministerium des Aeussern und des kaiserlichen Hauses befindet.**)

Auf dem Ballplatze beginnt die Liiwelstrasse, eine schmale und öde Gasse, in der mehrere gleichlaufende Querstrassen mün­den, die sämmtlieh Verbindungen mit der Herrengasse bilden. In diesen Querstrassen sind einige beaehtenswerthe Gebäude. Zunächst in der Bankgas.se das fürstlich Lichtensteinschc Majoratshaus, welches 1.H04 in den Besitz dieser Familie übergegangen, nach den Plänen Martinelli's erbaut und 1858 mit dem Aufwand« von mehreren Millionen nach Davigne's Entwürfen im Innern neu

*) Täglich von 10 bis 12 Uhr zu besichtigen. Meldung in der Directionskarizlei.

**' Diese Gebäude bieten nichts besonders Sehenswerthcs. Das Ball­haus war ehemals der Raum, in welchem sic h der Hof durch Ballspiele ergötzte. Nach der Gründung des österr. Industriemuseums wurden die Samm­lungen desselben zunächst hier untergebracht, seit dafür jedoch ein eigenes Gebäude erbaut ist, steht das Ballhaus unbenutz.t.