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Die Verhältnisse hinderten indessen die Intervention des deutschen Bundes, und der Erzherzog, der unmittelbar nach der .Schlacht bei Magenta seine disponiblen Truppen aus Böhmen und Uberösterreich nach Italien dirigirt hatte, erhielt, da inzwischen der Friede von VillalVanca geschlossen wurde, keine Gelegenheit, an dem Kriege in Italien persönlich theilzunehmen.

Im folgenden Jahre 1 S<>() veranlassten ihn politische Motive, seine Wirksamkeit in Ungarn aufzugeben.

Ein neuer Feldzug gegen Sardinien schien bevorstehend, und der Kaiser hatte soeben das Commando der italienischen Arme? dem General Benedek anvertraut. Die Stellung des Erzherzogs war eine heikle, ehe er jedoch, wie im Vorjahre, massiger Zuschauer der Ereignisse blieb, was ihm höchst peinlich gewesen, entschied er sieh dafür, das Connnando eines Armee-Corps unter den Befehlen Benedek's der italienischen Armee anzimchmen, und begab sich allsoglcich nach Vicenza, um dort sein Hauptquartier einzurichten.

Zn Mortara und Novarn befehligte Benedek ein Regiment in der Division des Erzherzogs, und jetzt, seine Eigenliebe der Pflicht und dem Putrotismus unterordnend, stellte sieh der Erzherzog frei­willig unter die Befehle seines ehemaligen Untergebenen. Zwei Jahre blieb er in dieser .Stellung, hüllend, die Ereignisse würden ihm gestatten, auf dem Schlachtfelde zur Erhöhung des österreichischen WafVenruhms beizutragen. Dieses seltene Beispiel von Selbstver­leugnung und patriotischer Entsagung zeugt von einer Seelengrösse, welche die Bewunderung der ganzen kaiserlichen Armee, ja wir stehen nicht an, zu behaupten, aller Armeen Europas hervorrief.

Auf der Wiener Weltausstellung, welcher der Herr Erzherzog das regste Interesse widmet, sind die Besitzungen und Fabriken desselben in hervorragender Weise vertreten.

Wir wollen im Nachfolgenden ein Bild von der Ausdehnung der erzherzoglichen Güter und von der Mannigfaltigkeit der Industrie­zweige geben, welche auf den erzherzoglichen Gütern betrieben werden und werden unsere geehrten Leser daraus ersehen, dass Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Albrecht in seiner Eigenschaft