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Graf Philipp von Flandern ist der zweite Sohn des Königs Leopold I. Leide Söhne haben eine ausgezeichnete Erziehung genossen und eine, weit über das Mass der gewöhnlichen und herkömmlichen, hinausgehende Bildung sich erworben. Besonders Hessen die Prinzen es sich angelegen sein, die Verhältnisse ihres Landes genau zu studiren und auf weiten Reisen Erfahrungen zu erwerben, deren Yerwerthung für Relgien von Rcdeutung sein konnte. Trotzdem daher der Graf Philipp von Flandern in seiner Stellung als präsumtiver Thronfolger zur thätigen Mitwirkung an der Regierung nicht berufen ist, hat er stets vermöge seiner ausge­zeichneten Eigenschaften einen bedeutenden Einfluss auf die Ge­schicke Relgiens ausgeübt.

Bereits im Jahre 1867 Präsident der belgischen Ausstellungs- Commission in Paris hat der Prinz sein lebhaftes Interesse stets der Industrie zugewendet. Seine umfassende Kenntniss des wirt­schaftlichen Lebens, eingehende national-öconomische Studien und eine bedeutende Arbeitskraft lassen ihn auch seine gegenwärtige Stellung als Protector der belgischen Commission für die Wiener Weltausstellung nicht als blosses Ehrenamt betrachten, vielmehr hat er mit angestrengter und aufopfernder Thätigkeit den Arbeiten der unter seinem Präsidium tagenden Commission sich gewidmet.

Seit dem Jahre 1847 mit Prinzessin Maria von Ilohenzollern- Siguiaringen vermählt, daher mit dem preussischen Königshause nahe verwandt, geniesst der Prinz das Glück der Ehe an der Seite seiner Gemahlin, welche seine vielen literarischen und künstlerischen Neigungen theilt, und welche zu den Zierden des Brüsseler Hofes zählt.

Die Sympathien, welche Belgien bei allen Nationen geniesst, können daher nur durch die liebenswürdige und geistvolle Vertretung, welche dieses Land bei der Wiener Weltausstellung in der Person des Grafen von Flandern besitzt, gesteigert werden und wir hoffen, dass die Erfolge, welche Belgien bei der Ausstellung erlangen wird, dem Prinzen für seine mühevolle und aufopfernde Thätigkeit der schönste Lohn sein werden.