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Geschäften bewahrt, die nicht unbedingt den Character der höchsten, financiellen Noblesse tragen.

Baron Schey hat das feine, exclusive Parfüm der ungarischen Geburtsaristokralie, mit welcher das Haus seines Vaters in viel­fachen und lebhaften Beziehungen stand, nach Wien übertragen und hier ein Muster eines grossen Bankhauses, welches in seiner inneren Organisation, in der Sphäre, in welcher es sich bewegt, vielfach an die Fugger und Welser, die Banquiers der deutschen Kaiser gegen Ende des Mittelalters, erinnert. Daher finden wir auch Baron Schey mit Vorliebe bei solchen Unternehmungen be­theiligt, welche der Gründungsmanie, der gegenwärtigen übertriebenen Speculationsmanie vollständig fern bleiben.

Wo der Name des Freiherrn von Schey bei einem Unter­nehmen als Präsident oder Mitglied des Verwaltungsrathes erscheint, trägt dasselbe gewiss einen streng soliden und wirthschaftlich bedeutenden Character. So ist Baron Schey Präsident der Handels­akademie, Vicepräsident der Börsenkammer, Präsident der Kaiserin Elisabeth-Westbahn, Vcrwaltungsrath der Theisbahn, der ungarischen Creditbank und der Rückversicherungs-Gesellschaft Securitas.

Neben seiner commerciellen Thätigkeit hat Baron Schey sein lebhaftes Interesse an wissenschaftlichen und künstlerischen Be­strebungen bewahrt und wiederholt glänzend bethätigt.

Das Wiener Stadttheater verdankt der von ihm ergriffenen Initiative die rasche Durchführung und bekleidet er auch gegen­wärtig die Stelle eines Präsidenten des Verwaltungsrathes dieses Kunstinstituts. So sind auch die Salons des Freiherrn von Schey einer der Mittelpunkte der besten Gesellschaft Wiens. Alles was in Wien auf den Gebieten der Kunst und Literatur, der Geburts- und Finanzaristokratie Geltung hat, sammelt sich zur Saison in den mit fürstlichen Geschmack eingerichteten Salons des Hauses Schey, deren Mittelpunkt der liebenswürdige und geistvolle Chef des Hauses ist.