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in Yerviers, Belgien, 1S l r> geboren, 18BO in österreichische Kriegs­dienste getreten, stand als Oberlieutenant bei Windisehgrätz-Chevaux- leger und quittirte 1847; beschäftigte sich schon vor seiner Ouit- tirung mit Tuchfabrikation und gründete 1845 eine grosse Tuch­fabrik in Alexowitz, wo er zuerst die mechanische Weberei für Tuch in grossem M assstabe in Anwendung brachte. Später wandte er sich auch der Riibenzuckerfabrikation zu und betrieb eine solche Fabrik in Doloplass und erbaute zwei neue in Prcrau.

Das Jahr 18G0 trieb ihn wie viele Andere in das öffentliche* Leben. Er wurde Mitglied des mährischen Landtags, Reichsraths­abgeordneter und Yiee-Präsident der Brünner Handelskammer. 18G4 wurde er von seinen Mitbürgern zum Bürgermeister von Brünn ernannt und hat in dieser Stadt durch die Energie seiner Ver­waltung, durch mannigfache Reformen und Schöpfungen ein bleiben­des Andenken hinterlassen.

Als Politiker wirkte Skene für finanzielle und wirthschaft- liclie Reformen und war und blieb ein entschiedener Centralist. Er konnte sich nicht mit der Tendenz befreunden, die das Xatio- nalitätsprincip einseitig herauskehrte und hat immer daran fest­gehalten, dass man in Oesterreich vor Allem Oesterreicher sein müsse. Er war zu wiederholtem Male Mitglied der Staatsschulden- Commission.

Der Feldzug 186G bot eine Veranlassung, die gänzliche Unzulänglichkeit der österreichischen Kriegsverwaltung kennen zu lernen. Sie konnte nicht einmal die Mittel auftreiben, um das Jahrescontingent an Rekruten rechtzeitig einzukleiden, und es sind dieser mangelhaften Administration zum grossen Theil die schlechten Erfolge dieses Feldzuges znzuschreiben.

Der Wunsch, die bestehenden Uebelstände in diesem Zweig der Verwaltung zu beseitigen, brachte Skene auf die Idee, eine

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