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kann und von dem ich weiß, daß Jeder es zu mir hinzu­denken, Jeder es an mir, an Kleidung, Wohnung, Nah­rung, ja an der Sicherheit meines Auftretens, an der Ach­tung Dritter erkennen, messen und schätzen wird? Gewiß, das nenne ich denReichthum." Betrachte ich diesen Reich­thum genauer, so erscheint er mir aus einer Gesammtheit einzelner Dinge zu bestehen, von denen jedes für sich jene Kraft besitzt, mich zu befriedigen und zu erheben; und diese einzelnen Dinge nenne ich dann dieGüter." Die Macht aber, die ich dadurch besitze, und nicht bloß für mich und das, was ich für meine eigenen Wünsche zu erfüllen ver­mag, sondern auch die stille, aber ganz unzweifelhafte Ge­walt, die mir durch diesen Reichthum an Gütern auch über Andere wird, nenne ich meinVermögen." Die Namen sind klar; wenn der Mann den Begriff desselben, so ver­steht die Frau seinen Werth für Alles, was ich wünsche und genießen möchte. Und so ist es gewiß, daß unser Leben zu­nächst und vor Allem von diesem Vermögen, seinen Gütern und seinem Reichthum abhängt, in ihm sich bewegt, für das­selbe thätig ist, nach ihm seine Erfolge abmißt. Das wissen wir alle; jeder Tag, jede Stunde, jedes Bedürfniß, jeder geheime und laute Wunsch bringt uns dieser Wahrheit näher. In der That, unser Leben, mindestens so weit, als es der äußeren Welt angehört, erscheint wirklich als einGüter­leben."

Nun ist es eine sehr ernste Sache, über dieß Güter­leben zu reden, so einfach Wort und Begriff auch im An­fang erscheinen mögen. Ich darf hier nicht das Bild auf­rollen, das sich vor uns ausbreitet; aber wer von uns hat