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ganz Einfaches sein? Wird sie, die über so unendlich Vieles für uns alle entscheidet, wohl als nur zufällige, willkürliche erscheinen? Wird sie nicht wie jede wahrhaft menschliche Macht unter bestimmten Gesetzen stehen, welche wiederum ihr Leben gestalten und beherrschen? Gewiß. Und wenn also auch Güter, Vermögen und Reichthum unter solchen, ihnen eigenthümlichen Gesetzen leben, entstehen und vergehen und dabei immer mein Leben beherrschen, wann werde ich meiner­seits dann etwas durch meine Kraft, meinen Verstand, mei­nen Willen dafür thun können, sei ich nun der Mann, sei ich die Frau? Ganz offenbar dann, wenn ich es nicht bei jenen einfachen Begriffen oder Vorstellungen von Gut und Reichthum bewenden lasse, sondern jene Gesetze, nach welchen dieselben kommen und gehen, wenigstens in den Hauptsachen - kenne. Und wenn ich nun als Frau das lebhafte und kräf­tige Gefühl habe, nicht bloß daß auch ich in Wohl und Weh von jenen Gesetzen abhänge und auch für mich das Gut und der Reichthum, wenn auch nicht das Glück selbst, so doch eine und eine große Bedingung desselben sein müssen, wenn ich erkenne, daß der Mann doch zuletzt mit all seiner Kraft jenen Gesetzen unterworfen ist, und wenn ich, den Verstand mit der Liebe verbindend, ihm helfen will, um ihm nicht bloß mehr lieb, sondern auch werth zu werden, was wird dann wohl meine Pflicht sein?

Fürchten Sie nicht den Schlußsatz, zum dem ich hier zu kommen habe. Ich werde Ihnen nicht sagen, daß Sie'dann das thun müssen, was wir dieNationalökonomie studiren" nennen. Sie werden nicht hören, daß wir fordern, Sie sollen Begriffe entwickeln lernen und sich über Definition von