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Kummer, wie viel Kraft und wie viel Schwäche liegt in dem einen Worte, und wie viel Allgegenwärtiges und wie viel Geheimes lehrt es uns bedenken und wissen!

Und warum? Weil dieses Haus nicht bloß eine That­sache und ein Capital, sondern weil es eine Kraft ist. Fragen Sie sich selber, ob dem nicht so ist. Die Kraft aber welche es besitzt ist nicht die der Wohnung, ihrer Größe, ihrer Schönheit, ihrer Ausrüstung die wahre Kraft des Hauses ist die Persönlichkeit der Frau. Gibt es eine Wissenschaft der Frau, so wird sie nie und nimmer in dem Wesen der Frau für sich zu ihren: Inhalt und Werth kommen; sie kann und wird vor Allem die Wissenschaft der Frau im Hause sein. Ist uns das liebliche Mädchen die Trägerin der Liebe und alles dessen, was wir durch sie vermögen, so ist uns die Frau des Hauses die Trägerin des Glückes und des Frie­dens und alles dessen, was wir durch beide sind. Das alles ist sie in ihrem Hause und durch dasselbe. Und das nun lassen Sie mich Ihnen mit wenigen Worten genauer darlegen.

Schauen Sie sich das Leben der thätigen, arbeitenden Menschheit an,- so hat eine höhere schöpferische Kraft Eine Linie in demselben gezogen, welche zwei wesentlich verschie­dene Dinge tiefer scheidet als die Meere der Welt die Theile derselben. Diese Linie bildet die Schwelle des Hauses. Es ist gleichgültig, ob der Mann meilenweit von derselben ent­fernt ist oder ob ihn und seine Arbeit von seinem eigent­lichen Hause nichts trennt als die Thüre zwischen seinen: Arbeitszimmer und seiner Wohnung. Immer liegen dies­seits und jenseits dieser Schwelle zwei wesentlich verschiedene Ordnungen des Daseins, zwei Seiten desselben Bildes, die

Stein. Die Frau auf dem Gebiete d. Nationalökonomie. 3