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werthlos dadurch daß ihm die Ordnung mangelt. Erträgt er aber diese nicht und wendet er die Kraft die zu Größe­rem bestimmt ist dem Kampfe mit jenen kleinen Kobolden zu, die Hut und Stock, Papierscheere und Buch, Stuhl und Tisch beständig an die verkehrte Stelle rücken, und versucht er diese kleinen Feinde mit der schweren Manneshand zu bewältigen, so wird er zum Pedanten und an die Stelle des ersten Widerspruches tritt ein zweiter; der erste läßt uns das Angenehme nicht finden, der zweite es nicht genießen. Das ist kein rechtes Haus, das der Ordnung zu wenig oder zu viel hat. Dies Maß aber zu finden, hat die Natur dem Manne versagt. Mögen Sie ein Haus nehmen, welches Sie wollen, Sie werden stets an hundert kleinen Dingen erken­nen, ob eine weibliche Hand in demselben gewaltet hat. Und dieses stille Walten ist die erste wahrhaft weibliche Aufgabe, jene unscheinbare Harmonie aller Theile, die für Alles Ort und Zeit hat und nie ermüdend Jedem still und doch mit richtigem Sinne seine Stelle zuweist. Die freundliche Ord­nung des Hauses ist ohne die Frau unmöglich und das, was die Frau hier den Ihrigen bietet, das kann weder der Reich- - thum noch der Geschmack ersetzen. Und so groß ist ihre Gewalt, daß auch der unerfahrene Blick jenes Etwas bald herausfindet, das nur für die erste halbe Stunde durch Ele­ganz und Liebenswürdigkeit verdeckt werden kann oder aber unerträglich wird, wo beide fehlen. Die Ordnung ist der Friede unter den kleinen Dingen, die das Haus ausfüllen, und der erste Stempel, den die Frau als Herrin des Ortes und der Zeit ihnen aufprägt. Und es wird nicht nöthig sein, daß ich von dem wirthschaftlichen Werthe derselben rede.