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Kartoffeln, nicht nothwendiger Zucker, und was weiß ich sonst. Wie viel brauchen Sie etwa wirklich am Tage? Gut ich weiß es nicht, und will es nicht wissen. Aber wo bleibt, was Sie kaufen und in Küche und Zimmer nicht verzehren? Es geht verloren was liegt daran? Es waren vielleicht zehn Kreuzer wer wird davon reden? Nun wohl, und wenn Sie 365mal zehn Kreuzer verlieren, so verlieren Sie 36 fl. 50 kr. im Jahr ist das auch ganz gleichgültig? Und wenn 6 Millionen Familien täglich zehn Kreuzer verlieren, so hat das Volk täglich 600,000 fl. verloren und wenn die Frau sie spart, hat das Volk 600,000 fl. täglich erspart. Ist das auch noch gleichgültig? Wissen Sie, daß ein großer Naturforscher uns belehrt hat, daß Berlin zur Hälfte auf den kieselhaltigen Schaalen von Infusorien erbaut ist hat nicht die Natur selber uns ge­lehrt, was es heißt mit kleinen Kräften die größten Dinge vollbringen? Und was ist diese scheinbar so kleine und in der Wirklichkeit so gewaltige, ja unwiderstehliche Kraft, welche durch täglichen Kampf mit dem Unnöthigen, durch die Spar­samkeit im Kleinen die man erst in ihren großen Erfolgen erkeunt und verehrt, die wahre und letzte Grundlage unserer Volkswohlfahrt ist? Und verargen Sie mir es noch, wenn ich die Frau in Verbindung bringe mit Topf und Keller, mit Bleistift und Kreuzersparen? Oder sind Sie ernstlich der Mei­nung, daß es der Liebe und der Achtung vor unseren Frauen Eintrag thut, wenn man ihnen beweist daß sie uns nicht bloß unendlich theuer, sondern daß sie uns außerdem auch noch mindestens tausend Millionen, zu sechs Percent gerechnet, werth sind?