1896 von 373.738 t und 1897 von 396.728 t emporgeschwungen. Gleichwohl haben die unverbrauchten Gesammtvorräthe bei den Hütten und auf den Stapelplätzen keine wesentliche Zunahme, zeitweise sogar eine Verminderung erfahren, ein um so klarer sprechender Beweis für den grossen Kupferconsum der Indu­strie, als Jahr für Jahr nebst dem neuerzeugten Metalle sehr ansehnliche Mengen Altkupfer auf den Markt gelangen. Oesterreich-Ungarn hat zu der Gesammtproduction nie viel beitragen können und nimmt den RiesenzifTern gegenüber, zu welchen dieselbe angestiegen ist, gegenwärtig eine noch untergeordnetere Stellung unter den Kupfer producirenden Ländern ein als früher. Auf wenige Werke in den Alpen­ländern beschränkt, bewegte sich die Kupfergewinnung in der diesseitigen Reichshälfte immer in be­scheidenen Grenzen, hat aber doch einen Fortschritt aufzuweisen, weil sie von 2500 3 ooo q in den Fünfzigerjahren auf gegenwärtig 10.00012.000 <7 gestiegen ist. Ungarn dagegen, welches früher 15.000 bis 18.000 <7 Kupfer erzeugte, ist infolge der Auflassung einer ganzen Reihe von Betrieben, darunter namentlich jener der Oesterr.-ungar. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft im Banate und der oberungarischen Waldbürgerschaft im Norden des Landes, auf 15002800 q per Jahr zurückgegangen. Gerade das in Ungarn gewonnene Kupfer war es aber, welches einst von den Kupferhämmern und -Walzwerken viel verarbeitet wurde. Man kannte Rezbänyer, Offenbänyer, Felsöbänyer, Schmöllnitzer, Neusohler, Säszkaer, Zalathnaer Kupfer der Aerarialhütten, ferner Stephanhüttener, Georgshüttener, Johannshüttener Kupfer der oberungarischen Waldbürgerschaft, Matraer, Domokoser, Cziklowaer Kupfer u. a. m. Von diesen Sorten sind die meisten sammt ihren Erzeugungsstätten verschwunden. Diesseits der Leitha hat eben­falls eine Anzahl Kupferhütten, wie jene zu Mühlbach im Pinzgau, Hüttschläg in Gross-Arl, zu Ebenau und Bürgstein im Salzburgischen, zu Kitzbüchl, Jochberg, Klausen, Ähren, Pedrazzo in Tirol, zu Skofie und Haidenschaft, zu bestehen aufgehört; von diesen lieferten insbesondere die Hütte des Montanärars in Jochberg, welche 1870 eingestellt wurde, und die erst vor einigen Jahren aufgelassene Ahrnerhütte ein vorzügliches Kupfer, das seiner grossen Reinheit wegen unter Anderem zur Erzeugung des Leonischen Drahtes gesucht war. Heute bestehen nur mehr zwei Kupferhütten, jene des Aerars in Brixlegg in Tirol und jene in Aussenfeiden bei Bischofshofen der Mitterberger Gewerkschaft, welche sich aber durch fort­gesetzte Verbesserungen zu grossen, nach dem modernsten Muster ausgestatteten metallurgischen Eta­blissements entwickelt haben. Kupfer wird ferner in der elektrolythischen Extractionsanstalt in Witko- witz gewonnen. Von diesen drei Stätten stammt auch das gesammte, als Production Oesterreichs oben angegebene Kupferquantum.

Genügten die früher in Oesterreich-Ungarn erzeugten Kupfermengen nicht, um den Bedarf der Metallwaaren-Industrie zu decken, so dass diese gezwungen war, schon in den ersten Jahrzehnten der hier in Betracht kommenden Periode 16.00018.000 <7 Kupfer jährlich aus dem Auslande zu beziehen, so ist dies infolge der ansehnlichen Entwicklung des Kupferconsums gegenwärtig ebensowenig der Fall. Die Statistik belehrt uns vielmehr, dass der Kupferimport in progressiver Steigerung begriffen ist, indem er sich schon im Jahre 1890 auf rund 90.000 q vergrössert hatte und in den letzten zwei Jahren auf 1 36 .000 und 150.000*7 angewachsen ist. Es sind eben zu den Verwendungsarten, welchen das Kupfer seit den ältesten Zeiten dient, immer neue hinzugetreten, während in den letzten Jahren die Installationen zu elektrischen Zwecken den Kupferbedarf noch sehr wesentlich vergrössert haben. Früher waren es Bleche verschiedener Art und Dimension, Dachbleche, Kupferbleche zu allerhand Gefässen, Herdbestandtheilen, Bleche zur Herstellung von Röhren, Feuerboxplatten für Locomotiven, sowie gehämmerte Braupfannen­bleche, Wannen, Kessel, Böden und Schalen für Brauereien, Brennereien, Zucker-, Kerzen- und Seifen­fabriken, Rundstangen, Rohrstutzen, Nieten, Essformen, Düsen für Frischfeuer u. s. w., welche die Kupfer­walz- und Hammerwerke beschäftigten. Es bestand zur Erzeugung solcher Kupferwaaren eine Reihe für die damalige Zeit gut eingerichteter Fabriken, darunter als die bedeutendsten das schon 1810 von Severin Zugmayer in Waldegg im Piestingthal eingerichtete Kupferwalz- und Hammerwerk (jetzt Georg Zugmayers Söhne), jenes von F. Ringhoffer in Kamenitz b. E., von Tlach & Keil in Troppau, jenes der Brüder Sternberger in Windisch-Feistritz, von August Kinzel in Zabehlitz bei Prag, von Perger in Hirten­berg, von Carl Mick in Carlsburg und Neurode in Schlesien, von Baron Steiner in Pottenstein, Samengo, später Parisini, in Haidenschaft, Dr. C. Gorner in Lieben bei Prag, das ärarische Kupferwerk in Brixlegg und noch ein Dutzend Kupferhämmer in verschiedenen Theilen der Monarchie. Von diesen haben in-

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