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FRANZ BAURS SÖHNE

K. U. K. HOF- UND ARMEE-LIEFERANTEN TIROLER-LODEN- UND SCHAFWOLLWAAREN-FABRIKEN

INNSBRUCK UND MÜHL AU.

echt klein und unscheinbar waren die Anfänge, aus denen im Laufe der Zeiten die Tiroler Loden- Industrie zu einem mächtigen Zweige der industriellen Thätigkeit des Landes sich entwickelt hat. Diese Industrie, die mit dem Lande, in dem sie entstanden, untrennbar verbunden ist, hat eine Zeit lang sogar die österreichische Schafwollwaaren-Fabrication, ihr eine neue Richtung weisend, sichtlich beeinflusst. Die wasserdichten Loden, ursprünglich nur einer allen Witterungsunbilden ausge­setzten Landbevölkerung in den Alpen als Bekleidung dienend, sind eben mit der Zeit auch zu einem modernen Kleidungsstücke der Städter geworden und hiedurch ist die anfänglich nur als Hausgewerbe betriebene Loden­erzeugung zu einem Industriezweige emporgewachsen, der über die Grenzen seines engeren Vaterlandes hinausgriff und den Ruf seiner Erzeugnisse namentlich in Folge des wachsenden Verkehrs von Fremden und Touristen, die immer mehr die Vorzüge des Lodenkleides im Gebirge achten und schätzen lernten über die ganze AVelt ver­breitet hat.

Mit der Geschichte der Tiroler Loden-Industrie ist aber auch die Geschichte des Hauses Franz Baurs Söhne, Schafwollwaaren-Fabrik in Innsbruck, auf das Innigste verwachsen; war es ja Franz Baur, der im Jahre 1814 die bis dahin, wie oben bemerkt, nur hausindustriell betriebene Lodenerzeugung zu einem Zweige industrieller Thätigkeit gemacht und damit den Grund für die nachmalige Tiroler Loden-Industrie gelegt hat. Mit einem Handstuhle beginnend, wurden jene Lodensorten erzeugt, die wegen ihrer Wasserdichtheit als Mäntel für Jäger und Hirten in Verwendung kamen. Der ganze Betrieb war noch auf eine höchst primitive Weise eingerichtet, der bäuerlichen Erzeugungsweise nachgebildet.

Erst um das Jahr 1824 bezog Franz Baur die ersten Spinnereimaschinen aus Wasserburg in Bayern, be­stehend aus einem aus Holz erbauten Krempel und einer ebensolchen Spinnmaschine, sowie einer Scheermaschine. Nach diesen Modellen wurden dann mehrere Spinnmaschinen und Krempeln angefertigt, die sämmtlich mit der Hand betrieben wurden.

Allmählich erweiterte sich der Betrieb; doch erst im Jahre 1840, in welchem das noch heute theilweise im Besitze der Familie Baur befindliche, am Sillcanal gelegene Fabriksgebäude erbaut worden war, wurde zum Betrieb

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