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DIE TECHNISCHEN FORTSCHRITTE IN DER TEXTIL-INDUSTRIE.

ie die Textil-Industrie an Grösse des Productionswerthes, an Zahl der Betriebe und Arbeits­kräfte jede andere der Gross-Industrien, selbst jene der Metalle, bei Weitem übertrifft, ebenso hervorragend ist deren Antheil an der Summe der technischen Fortschritte, welche die Menschheit aus ihrer einstigen Ohnmacht auf ihre heutige Culturstufe emporhob! Besonders auffällig bei diesem Entwicklungsgänge ist die Thatsache, dass sich derselbe keineswegs gleichmässig im Laufe der Aeonen vollzog, sondern dass vielmehr der Erfindungsgeist so lange in einer Art Halb­schlummer ruhte, als die Menschen, selbst alltägliche Vorgänge in der sie umgebenden Natur mit aber­gläubischer Scheu betrachtend, einzig und allein der Ausnützung der Naturstoffe ihr Hauptaugenmerk zuwendeten. Von den grauesten Vorzeiten an bis in das vorletzte Jahrhundert währte diese Epoche; erst die grossartigen Entdeckungen der Naturwissenschaften, welche die Menschen neben dem Stoffe auch die Kraft beherrschen lehrten, rüttelten den Erfindungsgeist aus seinem Schlummer empor und inaugurirten jenes Zeitalter der technischen Triumphe, an dessen Beginn wir eigentlich heute erst stehen! Dies ist in der Textil-Industrie besonders deutlich zu erkennen: Viele Jahrhunderte, ja Jahrtausende spannen die Völker des ganzen Erdballes, ob sie in der Cultur vorgeschritten, ob sie dem Urzustände nahe­geblieben waren, ihre Garne mit Hilfe einer in einfachster Weise gedrehten Spindel; ebenso viele Jahr­hunderte und Jahrtausende erzeugten sie ihre Gewebe in primitivster Art mittelst des mit der Hand durch das Fach gesteckten Schützens. So kam die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts heran, bis endlich heute vielleicht unbedeutend erscheinende Neuerungen den Anstoss zu jener immer mächtiger anschwellenden Fluth von Erfindungen gaben, die mit dem Althergebrachten vollständig aufräumten und jene geradezu revolutionären Umwälzungen auf industriellem Gebiete erzeugten, die uns gleichzeitig mit Bewunderung und mit Stolz erfüllen ! Und gerade in der Textil-Industrie feierte der menschliche Erfindungsgeist mit seine grössten Triumphe! Maschinen wurden ersonnen, welche die Arbeitskraft eines Menschen nicht nur ver- zwei- oder verdrei-, sondern verhundert-, ja vertausendfachten; die Handarbeit wurde durch sie meist voll­ständig verdrängt, viele Gewerbe geradezu vernichtet; aus den Trümmern dieser zu Grunde gegangenen Handwerke erblühten jedoch in rascher Aufeinanderfolge die mächtigsten Industrien der Gegenwart!

Die Textil-Industrie im engeren Sinne des Wortes umfasst alle jene Gebiete industrieller Thätigkeit, welche die Verarbeitung der Faserstoffe zu Fäden von beliebiger Länge und die Erzeugung von Flächen, beziehungsweise fertigen Gebrauchssfesrenständen aus diesen Fäden zum Zwecke haben. Im weiteren Sinne des Wortes, wenn man sie als Industrie der Faserstoffe schlechtwegs auffasst, müsste man auch die Papier-Industrie, welche aus den Fasern selber, ohne das Mittel der Fadenerzeugung, Flächen bildet, zu ihr rechnen, was jedoch an dieser Stelle nicht geschehen soll, da die Papier-Industrie in vorliegendem Werke eine selbstständige Behandlung erfährt. Aber auch in dem genannten eingeschränkten Sinne ist

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