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och zu Anfang dieses Jahrhunderts waren die Industriezweige, welche im Ascher Bezirke vorwiegend vertreten sind (die Weberei gemischter Garne und die Wirkwaarenerzeugung), kaum nennenswerth.

Die Industrie wurde noch schwach und primitiv betrieben, die Unternehmer, »Meister«, besuchten mit ihren Fabrikaten lediglich die Pilsener Märkte. Von der Anfertigung von Handtüchern und Bett­zeugen gieng man allmählich zur Erzeugung von Tüchern und Möbelstoffen über. Die Berührung mit dem nahen Auslande brachte manche Anregung und Verbesserung, man fieng an, in Seide zu arbeiten. War früher schon durch Hollerung aus Rossbach und Lederer aus Mähring die erste Wellenmaschine nach Asch gekommen und daselbst verbessert worden, so brachte nun die Einführung der Kardenschlag- und der Jacquardmaschine eine förmliche Revolution in dem Industriezweig hervor und gab der Entwickelung desselben einen mächtigen Impuls. Es bildete sich das Arbeitslohnverhältnis heraus, wie es in grösserem Maassstabe heute noch besteht. (Die Firmen Nikolaus Geipel, Gottfried Adler, C. Klaubert erlangten neben Bareuther, Panzer, Holstein, Weiss, Rogier, Reuther Bedeutung und Ruf.)

In den Jahren 1820 bis 1840 wurden die Ascher Waaren in weiteren Kreisen bekannt; sie wurden auch auf den Messen zu Brünn und Wien feilgeboten. Aber immer noch hatte man lediglich geschlichtete Garne verarbeitet, bis im Jahre 1842 Fabrikant Wunderlich aus Merane die Stückweberei mit Zwirnkette und schafwollenem Schuss einführte und damit zur Fabrication im grossartigen Maassstabe den Anstoss gab. Rasch erweiterten sich die Unter­nehmungen, Niederlagen wurden in Prag und Wien errichtet. Mit Hilfe tüchtig geschulter Arbeitskräfte wurden Anfangs der Fünfzigerjahre die feinsten Stoffe erzeugt. Die Lohnweberei fand, die Arbeitskräfte an sich ziehend, im ganzen Bezirke und darüber hinaus Eingang, es wurden tausende von Arbeitern beiderlei Geschlechtes beschäftigt, zum grösseren Theil ausserhalb der Fabriks-F.tablissements. Die Entlohnung nach Stück bot einer genügsamen Bevölkerung einen relativ guten Verdienst. Die Unternehmer in Asch beschäftigen ab und zu auch Lohnweber aus Sachsen und Baiern, sie haben in den benachbarten Industrialorten ausserhalb ihres Bezirkes, in Liebenstein, Wildstein, Königsberg, Factoreien errichtet, welche den Arbeitern die Ablieferung erleichtern. Bedingt durch den Aufschwung der Webwaaren-Industrie, entstanden Etablissements, welche ihr in die Hände arbeiten, darunter Färbereien, Bleichereien, Appreturanstalten in Asch, Schönbach, Neuberg und Grün (insbesondere nach definitiver Aufhebung des Appreturverfahrens). Zuvor schon brachte die Einführung der mechanischen Baumwollbuntweberei, die Erbauung mechanischer Webereien eine wesentliche Aenderung.

Als Rohstoffe für die Webwaarenfabrication werden Zwirn und Weft vorwiegend aus England, Baumwollgarn aus Vorarlberg, Schafwollgarn aus dem In- und Auslande bezogen. Die Erzeugung umfasst wollene, halbwollene, halbseidene und seidene Webwaaren, Kleiderstoffe, Tücher und Shawls in der mannigfaltigsten Abstufung der Qualität.

Seit dem Jahre 1890 besteht zur Pflege und Wahrung gemeinsamer Interessen ein Verein der Textil- Industriellen, welchem die hervorragenden Firmen der Web- und Wirkwaarenbranche, in Asch 33, ausserhalb Asch die Firmen G. A. Bareuther in Haslau und R. Schmerler in Eger angehören.

Die Fachschule für Weberei und Wirkerei, mit Hilfe einer Stiftung des Industriellen Wilhelm Weiss in einem eigenen Gebäude untergebracht und mit Maschinen ausgestattet, unterstützt die Entwickelung der Industrie in zeitgemässer Weise.

Als die hauptsächlichsten Repräsentanten der Webwaaren-Industrie sind zu nennen die Firmen: Chr. Geipel & Sohn, Gebrüder Adler, J. C. Klaubert & Söhne, A. Kirchhoff, Eduard Geipel, E. Holstein & Co., Gebrüder Korndörfer (mit mechanischem Betrieb), Weigandt & Co., E. Wilhelm Jäger, G. A. Bareuther und R. Schmerler.

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Die Gross-Industrie. IV.

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