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Fabrik in Gaiss.

JOHN DOUGLASS

MECH. BAUMWOLLSPINNEREI, WEBEREI UND TÜRKISCH-ROTHGARNFÄRBEREI

THÜRINGEN UND GAISS (VORARLBERG).

ie Firma John Douglass zählt zu den ältesten industriellen Unternehmungen des Landes. Laut Ge­sellschaftsvertrag vom i. Jänner 1837 vereinigten sich John Douglass, Peter Kennedy und Albert Escher in eine Commanditgesellschaft zur Gründung eine* mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei unter der Firma: K. k. priv. mech. Baumwollspinnerei und Weberei von E. K. Douglass in Thüringen.

Die Anlage war ebenso grossartig als originell. Es dürfte von Interesse sein, hierüber Näheres zu erfahren.

J. Staffier beschreibt dieselbe in seinem Geschichtswerke über Tirol und Vorarlberg (1841) wie folgt:

»Ober dem Dorfe bildet der Thüringerbach einen hübschen Wasserfall. 'Hier wurde unter Direction des Engländers Kennedy und des Schotten Douglass ein Baumwollspinn- und Webfabriksgebäude in der neuesten Zeit aufgeführt, ausgezeichnet durch eine ungeheure Grösse, noch mehr aber durch den technischen Scharfsinn seiner Structur. Es steht auf einer Anhöhe, hart an einer kleinen Quelle, die nur dadurch, weil der natürliche Wässerfall durch künstliche Vorrichtungen benützt wird, im Stande ist, die gewaltigen Maschinen in Bewegung zu setzen, wozu es einer grossen Kraft bedarf. Die zwei Wasserräder, welche die Maschinen treiben, haben einen Durchmesser von nicht weniger als 44 Schuh. In Vorarlberg gibt es keine so grossen; weil indessen auch durch diese Betriebsräder noch nicht alle Maschinen in Bewegung gesetzt werden konnten, so erbauten die Fabriksinhaber im Jahre 1839 auch eine Turbine mit 255 Fall, dermalen wahrscheinlich die einzige in der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Turbine soll nach einer in der letzten Zeit vorgenommenen Probe mehr Kraft, als selbst jene ungeheuren Wasser­räder üben.

Zum Fabriksgebäude führt eine 50 Klafter lange Eisenbahn. Abwärts läuft der Wagen, vom eigenen Ge­wicht getrieben; aufwärts hingegen wird er mit seinen Lasten durch ein am Abwasser angebrachtes Rad gezogen. Dabei ist auch ein Wohnhaus für 150 Arbeiter neu erbaut worden, mit grossartigen feuerfesten Magazinen. Mit' besonderer Ueberraschung betritt ein Jeder das ebenso zweckmässig als elegant gebaute Wohnhaus des Fabriks- directors und Eigenthümers Douglass.«

'Im Jahre 1855 gieng das Etablissement in das alleinige Eigenthum des Herrn John Douglass über, welcher es unter seinen Namen fortführte.

Zwei Jahre darauf, im Sommer 1857, wurde der Firma die hohe Auszeichnung des Besuches Sr. kaiserlichen Hoheit, des Herrn Erzherzogs Carl Ludwig, des damaligen Statthalters für Tirol und Vorarlberg, zu Theil.

Herr John Douglass of Tilquhillie, welcher dem alten Geschlechte der Grafen von Morton, Regenten von Schottland, entstammte, brachte das Etablissement zu hohem Rufe und Ansehen. Die gediegenen Erzeugnisse der Firma erfreuten sich allenthalben grosser Beliebtheit.

Nach seinem im Jahre 1870 erfolgten Tode gieng das Geschäft auf seinen Sohn John Sholto Douglass über, einen in jeder Hinsicht ausgezeichneten Mann, der sich auch auf anderen Gebieten einen guten Namen machte.

^ Hl 7

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