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JOH. GRILLMAYER & SOHNE

K. K. PRIV. BAUMWOLL-SPINNEREI

KAUFING UND WIEN.

ie Entstehung dieser Firma reicht zurück in jene Zeit, in der die österreichische Baumwoll-Industrie in ihren Anfängen war. Johann Grillmayer senior wurde im Jahre 1836 Besitzer einer kleinen Handweberei und eines Manufacturgeschäftes in Linz. Die Handweberei liess er auf und führte nur das Geschäft vorerst unter der Firma Grillmayer &Wöss weiter, die er jedoch bald nach Aufnahme seiner Stiefsöhne Georg und Johann Hörzinger auf ihren heute bestehenden Wortlaut Joh. Grill­mayer & Söhne änderte.

Damals erbaute Johann Grillmayer senior die erste mechanische Weberei in Oberösterreich, in Klein­münchen bei Linz, und bald darauf eine Baumwollspinnerei, sowie in kurzen Zeitfolgen noch zwei andere im selben Orte. Später, nach Aufnahme seines Schwiegersohnes Wilhelm Stuki in die Firma, gründete er in Kaufing bei Schwanenstadt an der Stelle eines Eisenwerkes, das der ungünstigen Lage wegen unhaltbar geworden war, eine weitere Baumwollspinnerei, die anfänglich mit 6000, im Todesjahre des Gründers (1881) mit 10.000 Spindeln betrieben wurde. Alle diese Fabriken, mit Ausnahme der Ivaufinger, wurden durch die Wasserkraft der Traun betrieben.

Im Jahre 1872 verwandelte Johann Grillmayer senior seine Kleinmünchener Unternehmungen, die sich gewaltig entwickelt hatten, in die » Actien-Gesellschaft der Kleinmünchener Baumwollspinnerei und mechanischen Weberei«, in deren Leitung er bis zu seinem Tode verblieb, und reservirte sich die Spinnfabrik in Kaufing.

Nach dem Tode dieses um die österreichische Baumwoll-Industrie im Allgemeinen und jene des Kronlandes Oberösterreich besonders verdienten Mannes gieng die Spinnerei Kaufing an seinen einzigen Sohn Johann Carl Grillmayer über, der sich im Jahre 1883 mit seinem Vetter Josef Thomas Mayer associirte.

Die Firma gieng im Jahre 1886 daran, an der Ager, 3 Kilometer aufwärts der alten Fabrik, eine zweite Baumwollspinnerei zu errichten und sie den fortgeschrittenen Ansprüchen der Spinnerei- Technik entsprechend auszustatten. In dieser Spinnerei, welche den Namen »Johannisthal« führt, werden durch eine Turbine von 160 Pferdekräften 6000 Spindeln betrieben und Garne von Nr. 36 bis Nr. 40 erzeugt.

In Folge Reconstruction der alten Spinnerei Kaufing genügten die vorhandenen 220 Pferdekräfte nicht mehr, welchem Uebelstande im Jahre 1896 dadurch abgeholfen wurde, dass ein Gefälle ausgebaut, durch eine 80 Pferdekraft-Turbine ausgenützt und die so gewonnene Kraft mittelst einer elektrischen Gleichstrom-Anlage in die 3 - i4 Kilometer entfernte Spinnerei geleitet wurde. Diese elektrische Anlage wurde von Fachleuten wiederholt als eine Musteranlage bezeichnet.

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Spinnerei Johannisthal.

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