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Baumwollspinnerei, Roth- und Flavinfärberei in Bensen.

GEBRÜDER GROHMANN

ROTH GARN-FÄRBEREIEN UND BAUMWOLLSPINNEREI

WISTERSCHAN UND BENSEN IN BÖHMEN.

as industrielle Zwickau in dem deutschen, tiefer gelegenen Theile Nordböhmens verlassend, richten wir unsere Schritte in der vom Weberbache durchzogenen Thalsohle nach Nieder-Zwickau, vorüber an freundlichen Wirthschaftsgebäuden mit dichtbelaubten Baumgruppen, wo sich als Ausläufer des sogenannten »Zwickauer Felsengebirges« der »Hochstein«, eine groteske Sandsteingruppe, ausdehnt; im Vordergründe erhebt sich der terrassenförmig aufsteigende »Grünauerberg« mit seinem kahlen Scheitel, im Rücken vom »Hochwald« und dem spitzen »Limberg« überragt. Ueber eine wellenförmige Hügelkette schweift dann der Blick hinüber nach dem Jeschkengebirge, dessen blaue Contouren den Horizont begrenzen.

So gelangen wir nach Ober-Lindenau, wo sich das Thal mehr südöstlich wendet und vom einst sehr fischreichen Zwittebache, dessen Ufer dichte Erlenbiische begrenzen, durchzogen wird. Wir stehen da plötzlich vor einer statt­lichen Fabriksanlage, und zwar vor der Rotligarnfärberei der Firma Carl Grohmann & Sohn (Inhaber: Johann Grohmann). Sie ist die Wiege jener Schöpfungen, deren kurze Betrachtung der Zweck dieser Zeilen ist.

Spinnrad und Webstuhl sind schon seit länger als zweihundert Jahren hier heimisch und gestalteten sich zum Pionniere für alle späteren, so zahlreich erstandenen Unternehmungen der Textilbranche. Mit der Mitte des vorigen Jahrhunderts trat ein Umschwung der altehrwürdigen Verhältnisse ein; die Baumwolle, dieses nützliche Product der Tropen, machte sich auch in dieser fleissigen Gegend heimisch, stellte sich an die Seite des Leinengewebes, und so entstanden immer neue Weberfirmen, Bleichereien, Färbereien, Kattunfabriken u. s. w. Ihre Erzeugnisse waren Zitz, Tüll, Barchent, Nanking, Futter-Cottone etc., sie boten Beschäftigung für unzählige fleissige Hände der weiten Gegend.

Am oberen Ende von Lindenau errichtete nun Graf Joseph Ivinsky aus Bürgstein gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts ausser einer Lein wand Weberei auch 1756 eine herrschaftliche Bleiche, und zwar sowohl für Garn als auch für Leinwand; erstere wurde von einem einheimischen, letztere von einem sächsischen Bleichmeister geleitet. Der Zweck war, die Garne sowohl, als die fertigen Erzeugnisse, und zwar Leinwand, Gezogenes, Zwillich, Barchent und Tüchel, durch Abbleichen auszufertigen, beziehungsweise zu veredeln. 1790 ist noch von dieser herrschaft­lichen Bleiche in sehr rühmlicher Weise die Rede, und zwar heisst es in den betreffenden Aufzeichnungen, »dass sie eine schöne und vollkommen construirte Commerzial-Leinwandbleiche sei«. Nichtsdestoweniger gieng diese Lindenauer Bleiche in nicht zu langer Zeit ein, und die Realität sammt Grundbesitz gelangte theils zur Verpachtung, theils zum Verkaufe an eine Lindenauer kleine Fabriksfirma. Von letzterer gieng der Besitz 1846 an den Fabrikanten Carl Grohmann über, welcher einer Schönlinder Familie entstammte, die sich zumeist mit Geldwechsel und Leinwandhandel befasste. Derselbe errichtete zwei Jahre später daselbst eine Türkischrothgarn-Färberei und Buntfärberei mit Bleiche.

1809 geboren, hatte er schon seit 1834 in der »alten Farbe« der Vorstadt Zwickau die Rothfärberei aus­geübt und wurde bald darauf Schwiegersohn Ignaz Martins, der im nahen Martinsthal die Türkischfärberei im

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