Waare den Hauptantheil des Exportes ausmachen, die Hälfte der ganzen Ausfuhr abnehmen. Doch auch Italien und Rumänien sind starke Consumenten.
Im Gegensätze zu einer mehr oder minder grossen Stagnation der vorhergehenden Leinen- productionszweige ist die Leinenkieider- und Wäsche-Confection ein Zweig der Industrie, der sich seit den letzten Jahren sehr gehoben hat. Seine Entwickelung knüpft sich aber nicht an die Erzeugung der grossen Fabriken in der Provinz, sondern an die Arbeit der grossen Hauptstädte, wie Wien und Prag und auch Brünn und Graz, die seit den letzten Jahren der österreichischen Wäsche und Confection auch im Auslande, insbesondere im Orient, einen guten Namen und einen bedeutenden Absatz zu sichern wussten. In wenigen Jahren stieg daher die Leinenwäscheausfuhr von einigen Hunderttausend Gulden im Jahre 1896 auf 1,545.526 fl., während auch hier die Einfuhr auf die unbedeutende Summe von 208.703 fl. herabgieng.
So möchten wir denn mit dem Versuche schliessen, uns ein Gesammtbild von dem Aussenhandel zu machen, welcher, abgesehen von der Wichtigkeit der innern Production und Consumtion, der Leinen- Industrie unseres Vaterlandes auf dem Weltmarkt einen hervorragenden Platz unter den Textil-Industrien verleiht.
Wenn wir den gesummten Import und Export der Leinen-Industrie der Monarchie zusammenfassen, getrennt nach Rohstoff, Halb- und Ganz-Product, so ergibt sich für das letzte abgeschlossene Jahr 1896:
Imp
0 r t
Export
Mehrausfuhr
in Gulden ö. W.
Metercentner
Gulden ö. W.
Metercentner
Gulden ö. W.
Flachsstroh.
78.780
532.529
3-153
15.468
Flachs bearbeitet.
195.2m
7-0I3-503
38.656
1,621.165
Werg-.
30.093
897-373
22.495
540.105
Garn.
8.960
1,579.184
80.876
7,006.497
Leinwand.
676
398.491
22.362
7,133.644
!
Kleider, Wäsche.
172
208.703
2.252
1.545-526
10,629.783
17,862.405
7,232.622 i
Wenn nun auch die Leinen-Industrie — obwohl sie es dereinst gewesen war — nicht mehr zu den grössten der Monarchie zählt, so wird sie doch von wenigen darin erreicht oder übertroffen, dass sie erstens eine Stütze der vaterländischen Landwirtschaft als Verarbeiterin eines der wichtigsten einheimischen Bodenproducte ist, dass sie zweitens auch vermöge ihres Exportüberschusses zu den Industrien gehört, welche die Activität unserer Handelsbilanz stützen.
Und wenn wir es als den grössten Stolz einer Industrie bezeichnet haben, wenn sie beweisen konnte, dass ihre Anstrengungen das Ihrige zum Glanze des Vaterlandes beitrugen, so haben wohl wenig Industrien, wie die Leinen-Industrie diesen Beweis in ihren vielen Jahrhunderte alten Kämpfen erbracht. Die Leinen-Industrie hatte aber auch wie wenige das Glück, sich durch Jahrhunderte der Gnade und väterlichen Fürsorge unseres Allererlauchtesten Kaiserhauses zu erfreuen. Möge nun auch die zuversichtliche Hoffnung Erfüllung finden, dass sie die Gnade unseres geliebten Monarchen, unter dessen Scepter ihr die letzten fünfzig Jahre zu blühen vergönnt war, in welche ihre Wiedergeburt in den modernen grossindustriellen Formen fiel, sich in vollkommenem Maasse verdient habe, und dass sie auch künftig, um zu neuer Blüthe zu gelangen, sich dieser Gnade erfreuen werde.
304