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Die Groß-Industrie Oesterreichs : Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Österreichs 1898 ; Vierter Band
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PHILIPP HAAS & SÖHNE

K. K. PRIV.

TEPPICH- UND MÖBELSTOFF - FABRIKEN

WIENEBER GAS SINGMITTERNDORF HLINSKO ARANYOS-MAROTH UND BRADFORD.

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y^fsi er Name Philipp Haas ist auch ausserhalb der Grenzen unserer Monarchie bekannt, für Oesterreich hat er aber eine besondere Bedeutung, knüpft sich doch daran die Geschichte eines Industriezweiges, der nach einer verhältnismässig kurzen Zeit der Entwickelung heute in voller Blüthe steht und nicht wenig dazu beigetragen hat, unserem Yaterlande auf dem Weltmärkte einen ehrenvollen Platz zu erobern. Die Teppicherzeugung wurde zwar in unserer Heimat schon seit früher Zeit betrieben,

jedoch auf dieselbe Weise, die auch für viele andere Zwei ge des Gewerbslebens charakteristisch ist. In der von den Vätern überlieferten Art wurde sie in dem engen Kreise der Zünfte ausgeübt, ohne Rücksicht darauf, dass sie in anderen Ländern eine immer grössere Vervollkommnung gewann. Man suchte nicht von der Fremde zu lernen, jeder auswärtige Einfluss wurde vielmehr, als die alten Traditionen störend, für schädlich erachtet. Kein Wunder war es also, dass während zu Beginn dieses Jahrhunderts in anderen Ländern, in England, Frankreich, Belgien u. s. w. die Teppich­erzeugung einen mächtigen Aufschwung genommen hatte, sie sich bei uns noch auf einer ganz unentwickelten Stufe befand, und dass der inländische Bedarf auf den auswärtigen Märkten, namentlich in England, seine Befriedigung suchte.

Der Weg, diesen Zweig der Textil-Industrie von seiner ursprünglichen primitiven Stufe zur heutigen Höhe zu erheben, war ein schwieriger und mühe­reicher, tritt doch hier die künstlerische Seite des Gewerbes ganz besonders her­vor. Den farbenreichen Vorwurf der Maler mit den Mitteln der Weberei zu einer wirklich stylvollen Wiedergabe zu bringen, die feinsten Nuancen, die zartesten Töne auf den Geweben hervorzurufen, setzt eine Vollendung der Technik, eine Schulung der Arbeitskräfte voraus, die in einem Lande herbeigeführt zu haben, wirklich als ein culturelles Verdienst geschätzt werden muss.

Dieses Verdienst ist Philipp Haas sen. zuzuschreiben, der sich damit einen Ehrenplatz in der Entwickelungsgeschichte unserer Industrie erworben hat, und wenn ein an unseren Schulen eingeführtes Lesebuch in einem Abschnitte »Philipp Haas« sein Lebensbild der Jugend überliefert, so ist das dort am rechten Platze; denn dieses Mannes Wirken und Schaffen kann als der Anerkennung werth und der Nachahmung würdig hingestellt werden.

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