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GEHRÜDER SCHMIDT

ZEICIINUNGS-ATELIER UND STICKEREI-MANUFACTUR

FÜR

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WIEN.

oti Herrn H. Schmidt senior, dem Begründer der Tapisseriewaaren-Fabrik Gebrüder Schmidt, München, Wien, Berlin, kann man mit vollem Rechte sagen, dass er durch seine eminent künstlerische Begabung, verbunden mit einem unerschöpflichen Compositionstalent, die altdeutsche Leinenstickerei, welche vor etwa 50 Jahren beinahe nur noch in Museen oder kunstsinnigen Klöstern zu finden war, nicht nur zu neuem Leben erweckte, sondern es auch verstand, dem gesammten Gebiet der weiblichen Handarbeiten neue Bahnen zu weisen, welche allein der Stickereibranche ihre heutige Bedeutung verliehen.

Seinen Söhnen, dem Künstler Albert Schmidt, auf welchen sich das Talent seines Vaters vererbte, und dem Techniker Hugo Schmidt im Vereine mit dem Kaufmann Alexander Stöhr, kais. Rath, k. k. Commerzialrath etc. aus Wien, war es bestimmt, nach seinem leider nur allzufrüh erfolgten Ableben das begonnene Werk zu vollenden, und gelang es gar bald, gefördert durch die damalige Zeitströmung, nicht nur durch intensives Bereisen des ganzen Continents, sondern auch durch Vertretungen auf den überseeischen Handelsplätzen dem von ihnen gepflegten Artikel überall Eingang zu verschaffen.

In Oesterreich-Ungarn förderte der ausgesprochene Sinn für Häuslichkeit und der Wunsch, nicht nur die Tisch- und Bettwäsche, sondern auch alle Arten von Decorationsgegenständen zur Verschönerung des Heims mit Stickereien zu verzieren, den Consum in diesem Artikel derart, dass sich die Nothwendigkeit herausstellte, vor circa 12 Jahren ein eigenes Fabriksetablissement in Wien mit ganz selbstständigem Betrieb zu errichten, welches unter specieller Leitung des Alexander Stöhr steht und sich in kürzester Zeit zu kaum erwarteter Bedeutung erhob.

In den beiden deutschen Etablissements werden über 500 Leute beschäftigt, aber auch das Wiener Unter­nehmen hat heute schon im Hause selbst mehr als 100 commerzielle und technische Angestellte; ausserdem wurde von demselben auch eine in Wien bis dahin noch gar nicht existirende Haus-Industrie begründet, durch welche ebenfalls etwa 300 Stickerinnen und Näherinnen ihren, wenn auch bescheidenen Verdienst finden.

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