AUGUST SPERGER
MECHANISCHE STICKEREI
LUSTENAU (VORARLBERG).
m Jahre 1883 wurde im bescheidensten Umfange durch August Sperger in Lustenau ein Stickereigeschäft errichtet, welches Dank der Fachkenntnisse und regen Betriebsamkeit des Besitzers bald einen grossen Aufschwung nahm, so dass Sperger daran denken musste, für den Vertrieb seiner Erzeugnisse eigene Niederlagen zu errichten. Sein Augenmerk fiel zunächst auf Wien, wo im Jahre 1893 eine Stickerei-Niederlage begründet wurde. Dadurch vermehrte sich die Nachfrage nach den Erzeugnissen der Fabrik bedeutend. Die Reellität der Erzeugnisse konnte nicht verfehlen, den guten Ruf des Etablissements weiter zu verbreiten. Um einem sich bald fühlbar machenden Bedürfnisse abzuhelfen, sah sich Sperger bereits im Jahre 1895 genöthigt, seine Niederlage in Wien zu vergrössern und derselben ein Confectionsgeschäft einzuverleiben, in welchem sich ursprünglich blos einige Näherinnen mit der Anfertigung von Damenconfectionsartikeln befassten.
Auch hier blieb ihm das Glück treu, indem der Mehrbedarf an fertigen Stücken sich fortwährend steigerte und dementsprechend auch die Anzahl der Arbeitskräfte vermehrt werden musste.
Da die Niederlage nebst Stickereien auch alle in das Pfaidlergewerbe einschlagenden Artikel führt, fühlte sich manche Kunde, welche früher nur Stickereien bezog, bewogen, auch andere Erzeugnisse der Firma zu erwerben.
Die Firma erzeugt nebst allen Wäscheartikeln, von welchen ein bedeutendes Lager vorräthig ist, auch Roben für Damen, gefärbte feine Cambrics, Battiste und Mousselins mit Seide oder Garn gestickt; was die .Stickereien anbetrifft, so erfreuen sich dieselben einer besonders sorgfältigen Ausführung, und kommen dabei Luftstickerei, Köperstickerei, Plattstickerei, Jaconat-, Cambric-, Madopolam-, Nansouc- und Battiststickerei sowohl auf weissen und färbigen Stoffen, als auch auf den stärksten und dichtesten Geweben zur Ausführung. Noch zu erwähnen wäre das Lager von Seiden-Battist, Nansouc, Leinentüchern, sowie die auf weissem Battist mit färbiger Seide und auf Seiden-Mousselin mit Seide ausgeführten Stickereien.
SUSZ & BOLLAG
VORARLBERGER STICKEREI-FABRIK
HOHENEMS.
ieses Etablissement wurde vor circa 20 Jahren von Abraham Egg mit ausserordentlicher praktischer Fachkenntnis und Umsicht begründet und nach dessen Ableben (1889) am 1. Jänner 1890 von den gegenwärtigen Besitzern Süsz & Bollag übernommen.
Das Etablissement hat mittlerweile durch reichen Zuwachs an Maschinen neuester Construction eine ausserordentlich vielseitige Leistungsfähigkeit erreicht, so dass es die einfachsten wie auch die feinsten Wäscheartikel neben Garn- und Seidestickereien auf Cloth, Sammt- und Seidenstoffen, Cachemir u. s. w. für Confection in vollendetster Ausführung liefert.
Vor drei Jahren haben die Eigenthümer eine Zw T eigfabrik in Wien, V., Ramperstorffergasse 66 unter der Firma »Dampfbleicherei, Färberei und Appretur Süsz & Bollag« errichtet, welche mit glänzendem Erfolge die Veredelung und Färbung der Hohenemser Erzeugnisse besorgt.
Das Fabrikat zeigt von grosser Tüchtigkeit der Eigenthümer und nimmt mit seinen geschmackvollen Zeichnungen und seinem brillanten Colorit den ersten Rang in dieser Branche ein.
Die Hauptniederlage der P'irma ist in Wien, I., Kohlmessergasse 6; Filialen befinden sich in Budapest, Prag und Constantinopel; ausserdem hat die P'irma Vertretungen in allen grösseren Städten des Continents.
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