ivi

p?V

iol

3 P

J

^1#

&

JÜJA*

B--1X-. 'tlC i

;*r

,.J5Ö

i»w-

\vlf'

<£

.-ff 1

T*

c

".Orr

!>%*#

1872 .

1892.

BRUDER NOWOTNY

ERSTE BRAUNAUER DAMPF­STÜCKFÄRBEREI

UND

APPRETURANSTALT, BLEICHE UND BLAUFÄRBEREI BRAUNAU (BÖHMEN).

ereits im Jahre 1809 errichtete Franz Nowotny, der Grossvater der jetzigen Firma-Inhaber, eine Indigo- Blaufärberei und Druckerei für Blau-Leinen, Schürzen und Tüchelstoffe, welche bald einen bedeutenden Aufschwung nahm und deren Erzeugnisse besonders auch auf dem Brünner Markte sehr gesucht waren und sich weit und breit des besten Rufes erfreuten.

Die Zeit der Wirksamkeit des Gründers Franz Nowotny, der ursprünglich den Betrieb in der Druckerei noch einzig und allein mittelst Handmodel durchgeführt hatte, brachte für die Druckereibranche das Aufkommen jener mechanischen Vorrichtungen, welche nicht nur eine wesentliche Erhöhung der Production ermöglichten, sondern auch eine grössere Gleichmässigkeit der Fabrikate herbeiführte. Natürlich verdrängten diese Neuerungen, als deren erste die Perrotine zu nennen ist, bald den früher betriebenen Handdruck, und auch Franz Nowotny sah sich ver­anlasst, das neue Verfahren, die Arbeit mit der Perrotine, in seiner Druckerei zur Anwendung zu bringen. Diese Reform trug dazu bei, den Umfang des schon früher prosperirenden Geschäftes noch zu erweitern. Von dem Erfolge aufgemuntert, schritt Franz Nowotny in seinem Vorwärtsstreben rastlos fort. Bisher waren die zur Veredelung gelan­genden Halbfabrikate von anderwärts bezogen worden; im Jahre 1834 wurde als neuer Geschäftszweig eine Hand­weberei angegliedert, deren Erzeugnisse dann im eigenen Etablissement ihre Vollendung fanden.

Bis zum Jahre 1852 war es Franz Nowotny vergönnt, an der Spitze des Unternehmens, dessen Schöpfer er war, zu wirken und an dem Aufblühen desselben sich zu erfreuen, in diesem Jahre machte der unerbittliche Tod seinem erfolgreichen Schaffen ein Ende.

Nach dem Ableben des Gründers übernahm dessen Sohn Franz Nowotny (1852) das Geschäft und führte dasselbe unter Bekämpfung mannigfaltiger Schwierigkeiten und bei wechselnden Conjuncturen auf derselben soliden Grundlage weiter. Gerade zu der Zeit, wo die Leitung der Firma in seine Hand übergieng, beginnt im industriellen Leben jene Epoche, welche sich an das immer weitere Vordringen der Dampfmaschine knüpft; der neue Chef, den Tra­ditionen seines Vaters folgend, legte, wie dieser, das Bestreben an den Tag, den technischen Errungenschaften rasch Eingang im eigenen Betriebe zu verschaffen, so dass schon 1856 die erste kleine Dampfmaschine, und 1858 eine zweite grössere aufgestellt werden konnte. Die fortschreitende Entwickelung des Unternehmens erlitt eine empfindliche Störung, als 1872 eine Feuersbrunst den grössten Theil der Fabrik zerstörte.

Franz Nowotny zog sich bald darauf vom Geschäfte zurück und übergab dasselbe 1880 seinen Söhnen. Diese sahen sich veranlasst, in dem übernommenen Etablissement umfassende Reformen durchzuführen; zu jener ' Zeit war eben der Appreturverkehr mit Deutschland aufgehoben worden, und die heimischen Vertreter der Veredelungsbranchen mussten eine grosse Leistungsfähigkeit entfalten, um den dadurch an sie herantretenden Auf­gaben gerecht zu werden. Die jungen Chefs der Firma Franz Nowotny erkannten, dass in den alten, unzulänglich gewordenen Arbeitslocalitäten eine erspriessliche Thätigkeit nicht zu entfalten wäre, weshalb sie sich entschlossen, dieselben ganz aufzulassen und eine moderne Stückfärberei, Bleiche und Appretur-Anstalt für Baumwoll- und Leinwand-

407