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Zurichterei.
Gerberei und Färberei zu schaffen. Die Anlage in der Schleifmühlgasse konnte diesen Raum nicht bieten und deshalb entschloss man sich aus Zweckmässigkeitsgründen, wegen des Bedarfes an reinem Wasser in genügender Menge, der
Einrichtung des Dampfbetriebes u. s. w., ein neues Werk zu bauen und dieses ganz an die Peripherie der Stadt und nahe dem Grundwasser der Donau zu verlegen. Im Jahre 1886 wurde in dem ehemaligen Vororte Nussdorf, welcher die beste Lage hiefür bot, binnen Jahresfrist ein für die gesammte Fabrication von Leder und Handschuhen berechnetes Fabriksunternehmen in grossem Style errichtet.
Das Gebäude ist, wie die verschiedenen Abbildungen zeigen, dreistöckig, mit grossen Boden- und Kellerräumen angelegt, enthält weit ausgedehnte Manipulations-, Fabriks- und Magazinssäle und ist mit den modernsten technischen Hilfsmitteln und Maschinen zum rationellen Dampfbetriebe für Handschuhledergerberei und Färberei, dann zur Handschuhfabrication ausgestattet. Es wird elektrisch mit eigenen Dynamomaschinen beleuchtet, ist durchwegs mit Dampfheizung und eigenen Wasserleitungen versehen und entspricht in jeder Weise dem Raumbedürfnisse eines Arbeiterstockes von circa 200 männlichen und 100 weiblichen Arbeitskräften.
Die Fabrik verarbeitet derzeit durchschnittlich 5000—6000 gegerbte und gefärbte Handschuhfelle pro Woche, aus welchen wöchentlich circa 8000—10.000 Paar Handschuhe in den verschiedensten Längen und in mannigfaltigen Ausstattungen und Ausführungen geschnitten und fertig gemacht werden.
Die Kunden des Haues recrutiren sich gegenwärtig aus der ganzen Welt. Ausser dem Inlande und den näheren Ländern des alten Continentes kommen insbesondere auch der ferne Orient, Nord- und Südafrika,
Australien, Ostindien etc. in Betracht.
So ist das Unternehmen auf seine gegenwärtige hohe Stufe der Leistungsfähigkeit gelangt und bildet ein treues Abbild langjährigen, zielbewussten industriellen Wirkens. Bei allen grösseren Ausstellungen der letzten Jahrzehnte wurde die Firma mit Ehrendiplomen, Gold- und Gedenkmedaillen in anerkennendster Weise bedacht.
Schon seit vielen Jahren beziehen die Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses ihre Handschuhe von J. E. Zacharias, was auch darin seinen Ausdruck fand, dass der Firmainhaber durch die Allerhöchste Gnade Seiner Majestät des Kaisers zum k. u. k. Hof-Handschuhlieferanten ernannt wurde, mit dem Rechte, den kaiserlichen Adler im .Schilde zu führen.
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Zuschneide-Saal.
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Gerberei.
Die Gross-Industrie. IV.
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