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Fabrik in Lieben bei Prag.

P. LAD STÄTTE R & SÖHNE

K. UND K. HOF-LIEFERANTEN;

STROH- UND FILZHUT-FABRIKEN

WIEN, DOMZALE, BUDAPEST, PRAG, GRAZ, LEMBERG, WELS, MANNSBURG, FLORENZ,

MAR OS TI CA UND BUKAREST.

IV ie Entwickelung dieses Geschäftes beginnt mit dem Jahre 1858. Einem stillen Winkel der herrlichen

Tiroler Alpen, dem Defereggenthale, entstammen seine Gründer. In den langen Hochlandswintern wurde es inmitten der eisigen Berge zu enge für ihre Unternehmungslust und sie zogen, ähnlich vielen anderen der thatkräftigen Bewohner ihrer Heimat, hinaus in die Welt. Peter Ladstätter sen., Mathias Veider und Jacob Oberwalder sen. kamen so nach Wien und errichteten unter der Firma Oberwalder & Ladstätter im Hotel .Schröder ein kleines, bescheidenes Strohhutgeschäft. Zunächst wurde dasselbe nur für jenen Theil des Jahres, wo Bedarf und Interesse fürStrohhüte vorhanden war, in der sogenannten »Saison«, offen gehalten und auf den Vertrieb fertig gekaufter billiger Waare für die ländliche Bevölkerung beschränkt. Bald jedoch wurde die eigene Erzeugung in Angriff genommen, auf bessere Sorten und Modewaaren ausgedehnt und vor­züglich aus Italien (Florenz und Marostica) bezogene Hüte, damals der meist begehrte und maassgebende Artikel, geführt. Um diese Hauptsorte aus erster Hand zu haben, wurde 1864 in Marostica selbst die Fabrication begonnen

und der älteste Sohn des Peter Ladstätter sen., Chrisant Ladstätter, zur Erlernung des italienischen Betriebes dahin

entsandt.

Der Umfang des Geschäftes nahm rasch zu. Die Waare begegnete solcher Nachfrage, dass unter Beiziehung neuer Kräfte aus dem Verwandtenkreise der Gründer bald Niederlagen in hervorragenden Provinzstädten eröffnet wurden, so 1860 in Wels, 1862 in Lemberg (unter der Firma des mit der Leitung des Platzes betrauten Josef

Tegischer), in Graz und in Linz, 1868 in Prag unter der Firma M. Veider.

In die stetige Fortentwickelung brachte dann erst das Jahr 1866 eine wichtige Aenderung. Venetien war an Italien abgetreten worden. An der neuen Grenze wurde auf die nach Oesterreich kommenden Hüte, noch immer die gesuchtesten, Zoll erhoben und dadurch die Concurrenzfahigkeit mit den Waaren aus Deutschland in Frage gestellt.

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